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Schweigen war scheiße und machte Adrian sehr nervös. Er wollte lieber angebrüllt werden in diesem Moment, als gar nichts zu hören zu bekommen. Der Kurze war es gewöhnt missachtet zu werden, oder eben angesehen zu werden als hätte er einen totalen Schaden. Seine Mutter hatte ihn immer wieder angebrüllt und gesagt wie scheiße er eigentlich war, das ihn niemand haben wollte und das er es niemals zu etwas brachte. Harte Worte die sich in seine Seele gefressen hatten. Adrian konnte sich denken dass sein Bruder Mega enttäuscht war und das er auch sauer auf ihn war. Es tat ihm ja auch leid, aber was ihm nicht leid tat, war das er sich gewehrt hatte. Der Teenager war niemand der sich einfach verzog und allem aus dem Weg ging, das würde er auch niemals sein. Die letzten Tage hatte er sich so gut es ging zusammen gerissen und hatte sich an die Regeln gehalten. Auch wenn er das eine oder andere Mal zu spät gekommen war, was Danny aber nicht mit bekommen hatte, weil dieser ja auf der Arbeit gewesen war.
Adrian setzte sich auf die Couch und sah Danny beim herumtigern zu. Dieser war angespannt von Kopf bis Fuß, aber was genau in ihm vor sich ging, konnte man nicht heraus lesen. Von Minute zu Minute würde der Kurze nervöser und es schoss ihm vieles durch den Kopf. Dann endlich bekam er etwas zu hören, aber die Stimme von Daniel klang bedrohlich ruhig und Adrian schluckte schwer. „Der Typ hat angefangen…“ Begann er. „Ich war beim Skaterpark und wollte einfach nur…skaten…“ Fügte er noch hinzu und sah seinen Bruder nicht an. „Er hat mich angerempelt und wollte dass ich mich bei ihm entschuldige.“ An dieser Lappalie sah man wie ernst sein Aggressionsproblem war. Das war es was die Polizei nicht wusste, was die Polizei auch nicht interessierte. Adrian hatte die Schlägerei begonnen und war der Schuldige. Die Bullen hätten ihn auch ausgelacht wenn er das erzählt hätte, denn der Teenager hatte absolut nicht den Mund aufgemacht, hatte einfach nur geschwiegen. Also hatten sie nur die Aussage des vermeindlichen Opfers.
@Daniel Craven

Danny hatte weder vor den Kleinen zu missachten noch wollte er ihn direkt anbrüllen ohne vorher zu wissen was Sache war. Irgendwie hatte er die Hoffnung gehabt er würde etwas hören das ihm eindeutig vermittelte das hier Notwehr im Spiel war und nicht einfach nur ein aufmüpfiger Teenager der nicht wusste das er auch noch andere Muskeln in seinem Körper hatte die er hätte benutzen können anstatt seiner Fäuste. Er hatte wirklich gehofft das ihm der Ernst der Lage klar geworden wäre und sich ein für alle mal etwas verändern müsste wenn er noch eine Zukunft haben wollte. Der Ältere hatte seine Anspannung bisher wirklich gut im Griff gehabt bis er die Antwort seines Bruder bekam die alles andere als befriedigend war. Einen Moment lang durchbohrte er ihn mit seinem Blick bevor er geräuschvoll ausatmete und loslegte. „Er hat angefangen? Echt jetzt? Sag mal wie alt bist du eigentlich? Fünf? Wenn du nicht mal auf offener Straße so einer Flachpfeife aus dem Weg gehen kannst ohne auf alles anzuspringen wie eine radioaktive Bulldogge wie denkst du dann bitte das wir dich jemals wieder auf irgendeine Schule bringen sollen?“ Sein Blick grade war ernst, anklagend und das zu recht denn er fand der Kleine überstrapazierte sein Aggressionsproblem grade gewaltig. „Du kannst dein Aggressionsproblem nicht als Freifahrtsschein für alles missbrauchen denn ob du es glaubst oder nicht du bist nicht der einzige dessen Leben nicht nach Plan verlaufen ist“ lamentierte er weiter versuchte aber dennoch langsam wieder runter zu kommen um nicht doch noch in der Hitze des Gefechts etwas zu sagen was ihm später leid tat. Bislang hatte er jedenfalls nichts gesagt was er zurücknehmen wollen würde oder wofür er sich entschuldigen musste denn er fand dass Adrian auch in diesem Alter etwas Selbstverantwortung lernen konnte. „Geh duschen, ich mach noch was zu essen wenn du Hunger hast hol dir was und dann will ich das du ins Bett verschwindest. Morgen in aller Frühe geht’s nämlich ins Kampfsportzentrum und solange du mit keinen Masterplan um die Ecke kommst wie du das selbst in den Griff kriegst will ich keine Widerrede hören, wir versuchen es auf meine Art!“ Damit war für Danny die Sache erst mal gegessen, entweder der Kleine sah ein das es so keinen Tag lang mehr weiter gehen konnte oder er würde sich mit der Tatsache abfinden müssen das ihr Plan einer Adoption von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Es lag gewiss nicht in der Absicht des Älteren seinen Bruder das Gefühl zu geben als hätte er jetzt schon die Nase gestrichen voll von ihm denn das war nicht so aber auch ihm muste langsam klar werden dass, so schwer es auch sein mochte auch r sich ernshaft am Riemen reissen musste.
@Adrian Craven





Adrian berichtete in kurzen Worten was passiert war, kurz sah er auf und sah den Gesichtsausdruck seines Bruders. Der Tsunami würde gleich alles überrollen, da war er sich sicher. Er senkte wieder den Kopf und wartete einfach bis die Ohrfeigen erfolgen würden, natürlich nicht körperlich gemeint. Danny legte los und seine Stimme klang wirklich ernst, mit einem funken Wut darin. Verübeln konnte man es ihm keineswegs. Der Teenager hatte Mist gebaut und wurde nun zu Recht gewiesen. Das eine oder andere klang nach der Mutter, oder nach dem Direktor der alten Schule. Nun stand ja wohl fest dass Daniel dasselbe Bild von Adrian hatte wie alle anderen. Vergessen war das es die letzten Tage wunderbar funktioniert hatte, also warum sollte er sich denn weiterhin anstrengen, wenn ein Fehler alles andere in den Hintergrund drängte. Alles ließ er über sich ergehen und sagte kein einziges Wort, er wollte gar nichts dazu sagen. Es würde nichts bringen. Den Kopf hielt er gesenkt und presste die Lippen aufeinander.
Dann hieß es er solle Duschen gehen und danach in sein Bett. Das mit dem Essen hatte sich erledigt, denn Adrian war der Hunger vergangen. Ohne etwas zu sagen stand er auf, er sah Daniel nicht einmal an und ging in das Gästezimmer um sich frische Klamotten zu holen. Persönlich eingerichtet war es noch nicht, denn sie waren noch nicht bei der Mutter gewesen um alles von ihm zu holen. Mit den Klamotten ging er in das Badezimmer und duschte. Sein Oberkörper wurde von blauen Flecken geziert und einer an der rechten Seite sah wirklich übel aus. Es war dem Kurzen egal, er zog sich an und verzog sich dann direkt in das Gästezimmer. Dort schmiss er sich auf das Bett und spielte mit seinem Handy herum. Auch da konnte man zocken. Er fragte sich ob Kampfsport etwas bringen würde, Sport war immer gut und da sagte der Teenager auch nicht nein. Dennoch war ihm etwas mulmig zu Mute vor dem morgigen Tag. Er dachte darüber nach was passiert war und er dachte auch an die Worte seines Bruders.
@Daniel Craven
<<<Gästezimmer


>>>Sportcenter
Shit, am wenigsten hatte Adrian damit gerechnet seinen alten Englisch Lehrer hier zu begegnen. Das war der letzte den er sehen wollte. Es war dem Teenager so unglaublich unangenehm dass sein Bruder das Gespräch hier mit bekam und es tat ihm auch leid dass die nette Bedienung darunter leiden musste. Doch er hatte sich einfach nicht im Griff, wenn er nicht gerade aggressiv war und um sich schlug, dann war er schlecht drauf manchmal und andere bekamen es ab. Die Nachbarin von Daniel hatte es auch schon an den Kopf geknallt bekommen. Sein Bruder badete es mal wieder aus, zumindest sah er die Kleine entschuldigend an und gab reichlich Trinkgeld.
Gemeinsam verließen sie die Bude und gingen zum Wagen. Natürlich wollte Danny wissen wer der Typ war und was er von Adrian gewollt hatte. Der Kurze konnte das doch nicht einfach so erzählen, es wusste niemand, absolut niemand, er würde das wohl womöglich mit ins Grab nehmen. „Is mein Englisch Lehrer auf der Schule gewesen, auf der letzten.“ Gab Adrian zu verstehen aber ins Detail wollte er nicht unbedingt gehen. Danny lag absolut richtig, der Typ hatte etwas vor und Adrian wusste auch genau was, doch er wollte das nicht. Er hatte keine Unterlagen vergessen, das war nur ein Vorwand damit der Teenager zu ihm ging. Das würde er aber nicht tun, nie im Leben.
Die beiden kamen zu Hause an und Adrian hoffte dass sein Bruder nicht weiter nach fragen würde. Aber so wie man diesen bisher kannte, würde er so schnell keine Ruhe geben, vor allem weil seine Alarmglocken geläutet hatten. Der Kurze ließ sich auf die Couch fallen und begann zu zocken. Die Konsole war sein bester Freund geworden.
@Daniel Craven

Mittlerweile bekam Daniel so eine ungefähre Ahnung davon wie man sich als verantwortungsbewußter Vormund eines Jugendlichen die meiste Zeit fühlte. Nicht das er ihrer Mutter oder ihrem Vater nun in einem anderen Licht sah aber er begann zu begreifen wie oft man wie der totale Depp dastand und Dinge ausbaden durfte für die man absolut nichts konnte. Nichts desto trotz würde er versuchen seinen Bruder ein Zuhause aufzubauen wie er es schon immer hätte haben sollen. Das hieß natürlich nicht dass er sich auf der Nase herumtanzen ließ und solche Geheimniskrämerei die sich hier grade aufzutun schien wollte er auch nicht haben. Sie würden es auch ohne den ganzen Kram mit den Sozialarbeitern im Genick schwer genug haben da sollten sie doch wenigsten zueinander vollkommen offen sein können.
Die Antwort des Kleinen nahm er zunächst mal so hin aber er sollte sich nur nicht zu sehr in Sicherheit wiegen denn wenn Danny einmal Lunte gerochen hatte dann konnte er sich benehmen wie ein Pitbull. Der Weg nach Hause verlief wieder einmal schweigsam denn er wollte vermeiden das er seinen Wagen noch mehr beschädigte oder gar einen Unfall baute wenn sie mitten unter der Fahrt in einen Streit ausbrachen. Zu Hause angekommen legte er die wichtigsten Sachen im Flur ab und stellte sich dann in den Türrahmen zum Wohnzimmer und beobachtete seinen Bruder einen Moment lang beim Zocken bevor er ihm ohne Umschweife eine Frage an den Kopf warf. „Hattest du auch vor mir zu erklären warum dich dein ehemaliger Lehrer ansah als wollte er mehr als nur irgendwelche Akten mit dir durchgehen?“ Diese Frage stellte er mit soviel Mißfallen in der Stimme dass man deren wahre Bedeutung nicht im Geringsten falsch verstehen konnte. Nun war er auf die Antwort seines Bruders ja mal mächtig gespannt. Sollte der Typ wirklich das getan haben was er dachte würde es eine Anzeige hageln soviel stand fest. Ganz egal von wessen Seite das letztendlich ausgegangen war.
@Adrian Craven





Adrian hatte sich direkt in das Wohnzimmer zurück gezogen um erstens dem Gespräch aus dem Weg zu gehen und zweitens um sich ab zu lenken. Der Lehrer war ein schmieriger Vollidiot und wenn man es genau nahm hatte er Adrian damals verführt, oder eher erpresst. Es war sein erstes Mal mit einem Mann gewesen und nicht sonderlich schön. Es war um die schlechten Noten gegangen und der Teenager hatte sich bei den Blicken nie etwas gedacht, auch bei den zufälligen Berührungen auch nicht. Eines Tages hatte der Typ gemeint Adrian solle nach dem Unterricht noch hier bleiben, es war nach einer Klassenarbeit gewesen. Der Kurze hatte sich auch nichts dabei gedacht als die Tür verschlossen wurde und die Scheibe verdeckt wurde. Der Lehrer hatte die schlechten Noten angesprochen und Adrian ein Angebot gemacht wie er diese verbessern konnte. So naiv wie er gewesen war hatte er sich darauf eingelassen, hatte aber nicht gewusst das es um Sex ging, sondern es ging nur darum etwas rum zu machen. Wenige Augenblicke später fand er sich auf dem Schreibtisch wieder und wurde gefickt. Es war keine wirkliche Vergewaltigung, denn es hatte ihm gezeigt das er nicht auf Frauen stand, ein wenig hatte es ihm sogar gefallen, aber das musste sein bruder alles nicht wissen. Der Lehrer war immer wieder auf ihn zu gekommen, aber Adrian hatte das Weite gesucht und war in dieser Hinsicht dann auch froh als er von der Schule geflogen war.
Adrian wäre beinahe der Controller aus der Hand gefallen und er starrte Danny an als dieser seine Frage raus gehauen hatte. Er schien es direkt bemerkt zu haben und der Teenager wusste nicht was er sagen sollte, wollte seinen bruder auch nicht anlügen. Er zuckte mit den Schultern. „Kann schon sein, deswegen gehe ich auch nicht hin.“ Man sah das er direkt in sich gekehrt war und nicht darüber reden wollte.
@Daniel Craven

Die Reaktion seines Bruders auf seine direkte Frage hin bestätigte ihm gewissermaßen seine Vermutung und doch sah er ihn ebenfalls etwas fassungslos an als der Kleine das als Lappalie herunterzuspielen versuchte. Man konnte es drehen und wenden wie man wollte es war falsch und es könnte anderen Schülern genauso ergehen. Der Mann gehörte aus dem Verkehr gezogen. Danny ging auf den kurzen zu, setzte sich neben ihn und nahm ihn vorsichtig aber bestimmt den Controller aus der Hand. „Sag mir bitte was er mit dir gemacht hat“ forderte er ihn einem leisen Tonfall auf der darauf hinwies das er versuchte die Beherrschung nicht zu verlieren. „Ich verspreche ich werde nichts Unüberlegtes tun aber wenn er irgendwas unrechtes getan haben sollte dann muß er dafür zur Rechenschafft gezogen werden.“ Es spielte für Danny keine Rolle auf was sein Bruder stand immerhin war er selbst schwul aber der Gesichtsausdruck des Kurzen vorhin hatte schon eine ganz eigene Sprache gesprochen. Was auch immer zwischen ihnen vorgefallen war es war nicht wirklich freiwillig gewesen und unter solchen Umständen konnte es niemals richtig sein. Mal von dem Faktum Lehrer und Schüler ganz abgesehen. Er würde keinesfalls locker lassen und selbst wenn der Kleine nichts sagte würd er sich den Typen selbst vorknüpfen und mit ihm ein ernstes Wörtchen reden. Es ging auf die eine oder andere Tour aber so stehen lassen würde der Ältere das auf gar keinen Fall. Es mochte ja für Vieles im Leben gewisse Grauzonen geben aber das hier war ein unumstößliches Tabu egal ob Adrian vielleicht stückweit daran Gefallen gefunden haben mochte oder nicht. Danny hatte einen unbestechlichen Gerechtigkeitssinn und grade eben kam dieser mehr denn je zum Vorschein.
@Adrian Craven





Adrian erinnerte sich noch genau daran was damals vorgefallen war. Er war nun fast 17 und damals als es passiert war, war er 15 gewesen. Seine Mutter hatte ihn verstoßen, Freunde hatte er keine gehabt und das einzige was in der Schule gut gelaufgen war, war der Sport. Klar war es falsch gewesen was passiert war, doch der Teenager hatte irgendwie seine Noten verbessern wollen und ja er wollte seine Mutter nur ein einziges mal Stolz erleben. Was niemals passiert war und niemals passieren würde. Er hatte die Frage beantwortet und hoffte nun seine Ruhe zu haben. Adrian woltle weder daran denken, noch darüber reden. Es war Intim und auch wenn Danny sein Bruder war, gab es Dinge worüber der Kurze nicht sprechen konnte. Weil es einfach zu unangenehm war.
Daniel ließ nicht locker, nahm ihm sanft, aber bestimmend den Controller aus der Hand. Der Teenager griff danach und sah seinen Großen dann Fassungslos an. War es sein ernst? Adrian soltle einfach mal so heraus plaudern was damals passiert war? Vielleicht auch noch ins Detail gehen. „Danny…“ Antwortete er aber sein bruder würde nicht locker lassen. Er wand den Blick ab und biss sich auf die Unterlippe, nein kaute sogar darauf rum und spielte mit seinen Fingern. Er konnte doch nicht einfach sagen das er sich auf einen Deal eingelassen hatte, übers Ohr gehauen wurde und den Schreibtisch vom lehrer genau gespürt hatte. Doch nicht nur das, Adrian hatte sich im Klassenzimmer ficken lassen. Das war schon Erniedrigung genug und das musste niemand wissen. Aber Daniel ahnte es schon. „Er hat mir besser Noten geboten…wenn ich…“ Er kontne nicht weiter sprechen, das ging einfach nicht. Auch wenn es keine Vergewaltigung gewesen war, auch wenn es ihn ein wenig gefallen hatte, dennoch ekelte er sich und schüttelte sich.
@Daniel Craven

Wie konnte Adrian allen Ernstes von ihm erwarten dass er es bei einer solchen Vermutung einfach auf sich beruhen lassen würde oder schlimmer noch das Ganze sang und klanglos unter den Teppich kehren? Was wäre Danny da für ein mieser Bruder nein vielmehr MENSCH im Allgemeinen!? Der Kurze mochte es ja gewohnt sein das es ohnehin niemanden interessierte was ihm wiederfahren war oder nicht aber bei ihm sah es anders aus. Er hatte aufrichtiges Interesse an dem Leben des Jungen und nur das drückte er damit aus. Er wollte ihm nicht zu nahe treten oder ihn zwingen ins Detail zu gehen er wollte einfach nur wissen was Sache ist und genau das bekam er dann auch. Es war nur dieser eine Satz das er seine Noten verbessern wollte der dazu führte das dem Älteren regelrecht übel wurde. Ob vor Wut oder Ekel diesem Typen gegenüber konnte er nicht sagen aber er zwang sich nun nicht die Nerven zu verlieren und irgendwas Dummes zu tun das seine Vormundschaft gefährden könnte. „Schon gut du musst nichts weiter sagen“ meinte er und legte Adrian die Hand auf die Schulter, drückte sie kurz , um ihn zu zeigen das er für ihn da war ganz egal was war.
Jedoch hatte er nun auch keineswegs im Sinn die Sache ewig auf sich beruhen lassen. Er versuchte lediglich clever vorzugehen und erstmal seinem Bruder dabei zu helfen ein besseres Bild von sich bei der künftigen Lehrerschaft zu hinterlassen. Doch um das zu gewährleisten brauchten sie erst einmal eine handfeste Diagnose die sicherstellte dass der Kurze nicht aus schierer Laune heraus ständig so handelte sondern Unterstützung brauchte. „Es gibt da noch etwas anderes das wir besprechen müssten“ fing er an und lenkte damit gekonnt vom vorherigen Thema ab was ihnen beiden gut tun würde oder sie zu mindestens ablenkte. „Es geht um den Arztbesuch vorhin. Der Doktor meinte dass das was du hast möglicherweise mit Sport alleine nicht dauerhaft zu bekämpfen ist. Es gibt auch irgendeinen Begriff dafür. Ich glaube er nannte es IED oder so ähnlich. Um eine tatsächliche Diagnose zu stellen müsste er allerdings erst mit dir ein paar Gespräche führen und falls sich die Diagnose bestätigen sollte würde er eine medikamentöse Behandlung in Betracht ziehen. Ich muss gestehen ich bin von Letzterem nicht begeistert denn du magst zwar ein Terrorkrümel sein aber das ist immer noch besser als einen Zombie Bruder zu haben. Wie auch immer ich wollte was das angeht einfach zuerst mit dir darüber reden und nicht irgendwie über deinen Kopf hinweg bestimmen“
@Adrian Craven





Adrian erwartete absolut nicht das Danny einfach so aufgab, aber er woltle einfach nicht darüber sprechen. Es war ihm einfach zu unangenehm. Er hatte sich auf den Scheiß eingelassen gehabt um einfach mal jemanden Stolz zu machen. Seine Mutter stolz zu machen, aber es hatte nicht funktioniert, egal was er gemacht hätte, er hätte sie nie und nimmer beeindrucken können. Das wusste er nun. Ihr wahres Gesicht hatte sie gezeigt, als sie ihn nun ganz abgeschoben hatte. Gott sei Dank hatte er einen Bruder der ihn adoptieren wollte, der das Sorgerecht für ihn haben wollte und ihn auch mochte. Das hoffte der Kurze zumindest sehr.
Er musste nichts weiter sagen und darüber war Adrian sehr froh. Er spürte den Druck auf seiner Schulter und sah seinen Bruder an. In der kurzen Zeit mochte er ihn schon sehr und konnte sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Wollte auch ein Leben nicht mehr ohne ihn. Er hatte keine Ahnung was Danny vor hatte, oder was diesem durch den Kopf ging. Adrian wollte die Sache einfach vergessen und den Lehrer nie wieder über den Weg laufen und schon gar nicht über die Sache reden. Wenn es aber wirklich eine Anzeige gab, dann würde er eine Aussage machen müssen. Das würde der Teenager auf keinen Fall, die Blöße würde er sich vor Fremden niemals geben. Das konnte auch sein Bruder nicht von ihm erwarten.
Dann wurde ein anderes Thema angesprochen und der Kurze sah Daniel an. Dieser hatte jmit dem Arzt gesprochen und der vermutete das Adrian krank war. Der Teenager zog eine Augenbraue hoch und ließ seinen bruder zuende reden. Er atmete einmal tief durch. „Nett das du mit dem Alten ohne micht quatschtst, ich bin nicht krank und ich werde sicherlich nicht zum Seelenklempner gehen, ich bin doch nicht bescheuert, ich bin nur manchmal aggressiv.“ Begann er und war schon etwas wütend, aber nicht so das er Danny verprügeln wollte. „Ich werde auch keine Medikamente nehmen.“ Fügte er noch hinzu und nun war ihm die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
@Daniel Craven

Natürlich wollte er ihn bei sich haben anderenfalls würde er sich längst nicht solche Mühe geben und alles Menschenmögliche versuchen damit der nächste Neustart an einer Schule von Erfolg gekrönt war. Und in Adrians Falle hieß das schon ein ganzes Schuljahr überstehen ohne suspendiert oder ganz rausgeworfen zu werden. Doch um das hinzubekommen war es auch wichtig den Lehrern aufzuzeigen das es Adrians Handeln nicht reine Mutwilligkeit zugrunde liegt sondern ein ernsthaftes Problem für das er Verständnis und vor allem Hilfe brauchte. Wie auch immer diese dann auch aussehen mochte. Und ja Danny hatte auch vor dem verdammten Ekelpaket eine Anzeige zukommen zu lassen egal ob er es mit Adrians Hilfe tat oder ohne aber so ein Scheißkerl der die Schwäche eines Schülers SO ausnutzt hatte absolut nichts in einer Schule zu suchen das war einfach nur widerwärtig.
Doch fürs erste hatte er das Thema um seines Bruders und seiner selbst willen ruhen lassen und einen weitaus wichtigeren Punkt aufgegriffen. Sehr zu seinem Missfallen zeigte der Kleine aber nicht das geringste Entgegenkommen nein noch nicht mal einen Anflug von Dankbarkeit dass er ihn nicht wie ein Kind bevormundete sondern es versuchte mit ihm auf einigermaßen zivilisierte Art zu lösen. Er fing an zu schnaufen und kniff die Augen zusammen als sein Bruder direkt rummäkelte. „Keiner hat irgendwas davon gesagt das du bescheuert bist aber danke das du mir mit deinem Verhalten beweist das man mit dir anscheinend keine erwachsene Unterhaltung führen kann. Falls du es vergessen haben solltest unsere Mum hat schon nach deinem ersten Krankenhaus Aufenthalt eine Patientenverfügung unterschrieben die mir die alleinige Entscheidung überlässt wenn es um deine Gesundheut geht. Sorry falls das nicht mit deinem Stolz konform wenn ich denke das sich alle Nase lang den Schädel von irgendwem halb einschlagen zu lassen nicht ‚gesund‘ sein kann. Ich hätte es auch gar nicht mit dir besprechen müssen also benimm dich gefälligst nicht wie eine kleine Primadonna und rede vernünftig mit mir so wie ich es auch mit dir tue“
@Adrian Craven





Adrian hatte es langsam satt immer so behandelt oder gesehen zu werden. Entweder man dachte er hat ein Rad ab oder man hielt ihn für krank. Sein Bruder schien keine Ausnahme zu machen. Auch wenn dieser ihn hier vorher fragte, was ja auch nett von ihm war, denn Danny könnte auch alleine entscheiden. Er hatte die Patientenverfügung und könnte Adrian dazu zwingen mit dem Doktor zusammen zu arbeiten. Wenn er dies allerdings tun würde, dann wäre der Teenager über alle Berge, er ließ sich nicht zwingen, auch wenn er Minderjährig war. „Es geht nicht um meinen Stolz, es geht darum das ich nicht krank bin und sicherlich keine Medikamente nehmen werde, ich kann dann kein Sport mehr machen.“ Hatte Daniel darüber schon mal nach gedacht? Dann könnte Adrian Sport, ein Team an einer neuen Schule komplett vergessen. „Ich will das nicht.“ Fügte er dann noch hinzu und sein Blick hatte sich verändert, er wirkte traurig und in sich gekehrt. Sport war doch alles was er hatte und ein Team war ihm auf einer Schule wichtig. Den Sport durfte man ihm nicht weg nehmen, dann würde ihm der Ausgleich zu allem anderen fehlen.
„Danny…“ Sprach er seinen Bruder noch mal an. „Ich möchte nicht ok…ich versuche es mit dem Kampfsport aber bitte keine Medikamente.“ Bat er ihn und sah ihn an. Sein Blick glich dem eines Welpens. Es war keine Masche das er Daniel erweichen wollte, sondern wirklich Tatsache. Ohne Sport ging einfach nicht und da Danny selbst Sport betrieb konnte dieser es doch nach vollziehen. Klar gefiel es Adrian noch immer nicht das sein Bruder alleine mit dem Arzt gesprochen hatte ohne ihn vorher gefragt zu haben. Aber daran konnte man nun nichts mehr ändern. Der tag war wirklich sehr anstrengend gewesen und der Teenager hoffte einfach das nach diesem Gespräch endlich mal Ruhe war. Das man sich entspannen konnte.
@Daniel Craven

Was auch Adrian gerne mal zu vergessen schien war das auch für Daniel das ganze neu und ein Lernprozess war. Er hatte nun eine Bruder und dieser hatte ein gewaltiges Problem das hieß aber noch langte nicht das er ihn deshalb in eine Schublade steckte oder über ihn urteilte. Er versuchte nur sein bestes um ihn zu helfen und wollte dabei keine Möglichkeit von vornherein verwerfen. Natürlich konnte er auch nicht wissen inwieweit eine medikamentöse Lösung den Jungen in seinem täglichen Leben einschränken würde daher sprach er ja erst einmal mit ihm und hatte sich zu mindestens ein offenes Ohr erhofft. Andere hatten nicht so viel Interesse an ihm oder seinen Leben allgemein gezeigt und auch Danny müsste das ganz und gar nicht tun auch wenn sie blutsverwandt waren aber er wollte es jedoch nicht nur zu Adrians Bedingungen. „Hörst du mir gelegentlich auch mal zu wenn ich mit dir rede? Ich sagte doch ich halte selbst nichts davon dich mit Medikamenten vollzustopfen und nur weil ich mir den Rat eines anderen anhöre heißt das noch lange nicht das ich auch danach handeln muss.“ Danny würde nicht so einfach klein beigeben und alles auf sich beruhen lassen nur weil der Kleine sich abgestempelt fühlte und alles von vornherein ablehnte. Dieser traurige Blick mit dem er ihn ansah ließ ihn jedoch seufzen und seine Schultern sanken nach unten. „Adrian glaubst du wirklich ich tue das nur weil ich dich für einen Freak halte? Das tue ich nämlich nicht und wir können es gerne mit dem Sport weiter versuchen aber du darfst eines nicht vergessen. Ein Attest ist nicht da um dich vor irgendwem zu demütigen sondern um anderen Leuten die für dein weiteres Leben wichtig sind zu zeigen dass dein Handeln einen Grund hat. Willst du irgendwann Erfolg haben oder noch von zig Schulen fliegen bevor du einsiehst was sich direkt vor deiner Nase abspielt? Niemand verurteilt dich dafür am allerwenigsten ich und keiner wird es von sämtlichen Dächern schreien falls sich die Diagnose als richtig erweist. Ich will doch nur dein Bestes. Geht das nicht in deinen Dickschädel rein?“
@Adrian Craven





Beide mussten erst lernen mit der neuen Situation um zu gehen. Beide mussten sich kennen lernen und es würde noch viele Dinge geben wo beide nicht mit klar kamen. Adrian war sehr anstrengend, nicht nur weil er ein Agrressionsproblem hatte, nein sondern auch weil er vieles in den Falschen Hals bekam und manchmal nicht richtig zu hörte. Aber so war er einfach, ein kleiner Terrorkrümel der einem das Leben schwer machte, meist unbeabsichtigt. Auf der anderen Seite war er aber auch so verletzlich und einfach noch ein Kind. Jemand der Liebe benötigte, Zuneigung und Zärtlichkeit. Natürlich konnte man das nicht vom Bruder erwarten, nicht alles.
„Ich hab dir zugehört aber die Ärzte werden mich auf Medikamente setzen und ich will das nicht.“ Adrian hatte schon vernommen dass Danny kein Freund davon war, aber was sollte sein Bruder denn machen wenn der Arzt meinte das Medikamente das Beste waren? Auch er würde sich dann dafür entscheiden, da war sich der Kurze fast sicher. Auch wenn Danny nur das Beste für ihn wollte und nur helfen wollte.
Der Teenager sank den Kopf und hörte Daniel zu. Er war doch nicht krank und wollte auch nicht dafür gehalten werden. Wenn er ein Attest hatte und die Lehrer Bescheid wusste, dann würde er eine Extrawurst gebraten bekommen und das würde ihn ebenfalls unbeliebt machen. Das alles wollte er nicht, es war in Ordnung dass Danny ihm helfen wollte, aber andere sollten das bleiben lassen. Adrian hatte sich nun entschieden nichts mehr dazu zu sagen und einfach auf seinen Schoß zu starren. Gegen seinen Bruder schien er in diesem Punkt nicht an zu kommen und dieser würde sicherlich andere Maßnahmen ergreifen wenn nicht etwas passierte. Am liebsten würde er sich direkt in sein Zimmer verziehen. Genau das tat er dann auch. „Ich bin müde.“ Gab er nur leise von sich, stand auf und ging in das Gästezimmer. Seine Ängste und Sorgen kamen einfach nicht an und deswegen hatte das Gespräch für ihn keinen Wert. Er schmiss sich in sein Bett und war noch eine ganze Weile wach.
Viel geschlafen hatte er nicht und als er aufstand sich etwas zu trinken holte war noch alles still. Daniel war wohl arbeiten, doch dann hörte er die Tür und sah seinen Bruder der gerade von der Arbeit kam. „Morgen.“ Murmelte er nur, tappste in die Küche, holte sich was zu trinken und schmiss sich dann auf die Couch.
@Daniel Craven

Danny würde so vieles gerne nachholen was man ihnen all die Jahre vorenthalten hatte aber das konnte man eben nicht. Grade in Situationen wie diesen wurde ihm das wieder mehr als bewusst. Wäre er mit Adrian zusammen aufgewachsen wäre es natürlich für ihn seinen kleinen Bruder einfach in den Arm zu nehmen wann immer er das Gefühl hatte er brauchte es grade. Doch diese Band der Sicherheit und der Vertrautheit zwischen ihnen war noch nicht so stark. Noch wusste er der Ältere nicht wann der Kleine lieber seien Ruhe hatte oder einfach nur mal eine Schulter zum Anlehnen brauchte. Ginge es nur nach Danny würde er ihn besonders in solchen Momenten knuddeln bis der Arzt kommt –bildlich gesprochen natürlich.
„Und du denkst natürlich ich würde zu allem Ja und Amen sagen. Na vielen Dank auch für dein Vertrauen“ murrte der Große und ließ das Thema dann erst einmal auf sich beruhen. Irgendwie konnte er es dem Kleinen nicht verübeln das er keine gute Meinung von der Verwandtschaft hatte wenn man bedachte wer ihre Eltern waren aber dennoch fühlte er sich auch ein klein wenig gekränkt. Keiner erwartete dass er ihm blind vertraute aber das er wirklich dachte er würde zulassen das man ihn wie eine Laborratte mit Medikamenten vollstopfte bis er ‚sozial tragbar‘ war für den Rest der Welt das hätte er nicht gedacht. Als er sich nach einer Weile des Schweigens mit den Worten er wäre müde in sein Zimmer zurück zog ließ Danny ihn kommentarlos ziehen. Das einzige was aus diesem Gespräch als gemeinsamer Nenner hervor ging war bei beiden das Gefühl nicht gehört oder ernst genommen worden zu sein.
Eine Weile danach machte auch er sich für die Arbeit fertig und verließ ohne nochmal von seinem Bruder gehört oder mit ihm gesprochen zu haben die Wohnung. Bei der Arbeit konnte er wenigstens etwas abschalten und kam auf andere Gedanken das tat gut. Seine Schicht verlief jedoch diesmal nicht ganz ohne Zwischenfall. Er war beim Versuch einen Streit zwischen zwei Betrunkenen zu schlichten unvorsichtig gewesen und hatte ein Bierglas über die Rübe bekommen. Zum Glück musste es aber nicht genäht werden sondern hatte nur eine Weile lang geblutet. Als er zuhause ankam und wie gewohnt seine Sachen im Flur ablegte hörte er das leise Gemurmel seines Bruders. „Morgen“ erwiderte er ebenso wortkarg folgte ihm aber dennoch in die Küche und direkt Zum Kühlschrank. Mit dem Rücken zu Adrian gewandt schnappte er sich ein paar Sachen um ihnen beiden wenigstens ein paar Sandwiches zu machen bevor er sich einige Stunden hinlegte. Ihm dröhnte nämlich der Schädel wie verrückt und Beweis dafür war das große rechteckige Pflaster das auf seinem Hinterkopf deutlich zu sehen war.
@Adrian Craven




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