Adrian sah sich das Gesicht seines Bruders genau an um zu erkennen welche Skizze ihm gefiel. Ok die erste war wirklich eher Kinderzimmer, aber Mario war einfach Kult, das musste auch Danny zu geben. Die zweite schien ihm auch nicht sonderlich zu gefallen aber dafür die dritte mit den Superhelden. Der Teenager zuckte mit den Schultern. „Klar wieso nicht.“ Er hatte solche Dinge schon oft an die Wand gebracht, das musste Daniel aber nicht unbedingt wissen. Dass Adrian kein Engelchen war wusste der Ältere ja schon von Anfang an. Aber alles musste er über den Kleinen nun auch nicht wissen. „Ich muss das ja nicht machen, war nur ein Vorschlag.“ Meinte er, nahm den Block und verzog sich wieder in sein Zimmer.
Der Teenager bezog das Bett mit der neuen und schon frisch gewaschenen Bettwäsche und fingerte sogar die neuen Gardinen irgendwie an die Stange. Ganz so bescheuert war er dann doch nicht. Dann setzte er sich auf den Boden und zog die Reisetasche zu sich die er von der Alten vor die Füße geschmissen bekommen hatte. Er öffnete sie und zog erst die Klamotten heraus. Die konnte man so gut wie alle in die Tonne schmeißen. Dann holte er die anderen Sachen raus, seine Poster hatte sie von der Wand gerissen und einfach in die Tasche gestopft, die konnte man nicht einmal mehr zum Hintern abwischen benutzen. Es war verdammt hart und Adrian war gerade froh dass er alleine in seinem Zimmer war.
Dann holte er einen Fotorahmen aus der Tasche und drehte diesen um. Die Scheibe war gesprungen, aber das Bild eines Hundes noch heile. Er starrte das Bild an und versank in seinen Gedanken. Adrian mochte Tiere sehr gerne, aber durfte eben nie welche haben. Hunde waren einfach nur toll aber wenn diese vor seinen Augen erschossen wurden, war das der Horror, vor allem für einen 13 jährigen Jungen. Adrian wollte einfach nicht daran denken. Zuckte aber zusammen als es an der Tür klopfte und Danny den Kopf herein streckte.

@Daniel Craven

Danny fand keine der drei Skizzen schlecht nur betrachtete er das Ganze eben aus der Sicht eines jungen Mannes der hoffentlich bald Vormund für seinen Bruder sein würde/durfte und das bedeutete auch herzeigbare Entscheidungen treffen zu können. Ihr erster Auftritt beim Jugendamt war aufgrund Adrians abgetragener Kleidung ohnehin schon nicht der beste Start also wollte er künftig ein besseres Bild von sich bzw. ihnen beiden als funktionierendes Team zeigen. Sein Bruder jedoch schien seine Objektivität direkt falsch aufzufassen und machte einen Rückzieher. „Nein du kannst das ruhig machen. Ich bin mir sicher dass so ein paar Superhelden die aussehen als würden sie direkt durch die Wand kommen gut auf einem hellen Untergrund machen“ lenkte er ein und sein Gesicht vermittelte diesen Zuspruch auch. Er wollte bestimmt nicht so eine Art Bruder werden die nur das Kommando an sich reißt und erwartete das der Kurze sprang. Erstens wusste er dass sowas bei Adrian ohnehin nicht funktionieren würde -da ergriff er noch eher die Flucht – und zweitens wollte er auch das er eigenständige Entscheidungen zu treffen lernte. Gute wie Schlechte.

Kurz danach war sein Bruder auch schon wieder in seinem Zimmer verschwunden um sich vermutlich etwas häuslicher einzurichten während dem Älteren plötzlich mal wieder die Lust zu zeichnen überkam. Jedoch anders als er es bei dem Kleinen gesehen hatte war er, seinem Wunsch nach Architekt zu werden, besser darin Gebäude präzise aus dem Gedächtnis nachzuzeichnen anstatt Menschen. Und so brachte er eine einfache Skizze der Shopping Mal in der sie heute waren zu Papier, vergaß dabei vollkommen die Zeit bis er den Drang verspürte nach Adrian zu sehen. Das Blatt blieb auf dem Wohnzimmertisch liegen und gleich darauf klopfte er auch schon an die Tür, steckte ohne groß abzuwarten den Kopf durch die Tür. „Brauchst du Hilfe bei irgendwas?“ fragte er ehe er seinen Gesichtsausdruck sah. Er sah erschrocken und traurig aus woraufhin Danny die Tür ganz öffnete und hindurch schritt. Ohne ihn blöde zu fragen ob alles Okay ist und damit zu riskieren möglicherweise wieder eine Ausrede zu kassieren ging er zu ihm hin und betrachtete zuerst die Tasche die vor ihm auf dem Boden stand und dann das Bild das er in Händen hielt. Noch bevor er auf die Idee kam das Bild direkt wieder in die Tasche verschwinden zu lassen bevor er es sehen konnte nahm er es an sich und betrachtete es. Ein Hund war darauf zu sehen, unnötig zu fragen das dies wohl vermutlich mal seiner gewesen sein musste, obwohl es ihn schon überraschte angesichts dessen das der Kurze auch sonst offensichtlich nie was Besonderes besaß als er noch bei ihrer Mutter lebte. Allerdings brachte ihn das Bild auch noch auf einen anderen Gedanken den er aber vorerst für sich behielt und stattdessen fragte. „Du magst Tiere sehr, hm? Schon mal daran gedacht in einem Tierheim auszuhelfen? Die suchen immer Freiwillige die die Tiere ausführen.“ Je nachdem wie sein Bruder darauf reagierte würde er eventuell sehen wie verantwortungsbewusst er wirklich sein konnte und er wäre zusätzlich gefordert sich zu bewegen, mit den Hunden zu spielen und zu laufen.

>>Gästezimmer

@Adrian Craven

Adrian hatte den Hund auf der Straße aufgegriffen, in einer Gasse und es hatte in Strömen geregnet. Das Tier war verängstigt in einer Ecke gesessen und der Kurze hatte einfach nicht anders gekonnt als den Kleinen mit nach Hause zu nehmen. Seine Mutter war wie immer nicht da gewesen und Adrian hatte den Streuner erst einmal gebadet. Die beiden hatten eine Menge Spaß gehabt und hatten buchstäblich das Badezimmer unter Wasser gesetzt. Bei Tieren konnte er sich einfach fallen lassen, einfach so sein wie er war. Seine Gefühle freien Lauf lassen und auch mal lachen, was er sonst so gut wie nie tat. So gut es ging hatte er das Badezimmer wieder auf forder man gebracht und hatte sich mit dem Hund in sein Zimmer zurück gezogen. Die beiden hatten gekuschelt und waren irgendwann in seinem Bett eingeschlafen.
Seine Mom kam nach Hause und schrie nach ihrem missratenen Kind. Adrian versuchte sie zu überreden dass er den Hund behalten könnte und das er sich alleine um ihn kümmern könnte. Doch er stieß auf taube Ohren, ihre damalige Affäre hatte sich das Tier gepackt und mit hinaus geschleift. Natürlich war der Teenager hinter her gerannt, hinterm Haus hörte er den Schuss und blieb abrupt stehen als er den Streuner leblos am Boden liegen sah.
Adrian saß auf dem Boden und starrte das Bild an, er hatte es auf dem Handy gehabt und später ausdrucken lassen. Die beiden hatten nur einen Tag miteinander verbracht und dennoch hätten sie Kumpels fürs Leben werden können. Danny war schnell bei ihm und hatte ihm das Foto abgenommen. Der Kure sank den Kopf und sah erst wieder auf als Daniel einen Vorschlag machte. „ja ich mag Tier und ja ich hatte schon mal darüber nach gedacht.“ Begann er und sank wieder den Kopf. „Aber ich glaube kaum dass du eine Horde Hunde hier haben willst, denn jeden einzelnen würde ich sicher mit nach Hause bringen.“ Er konnte es einfach nicht sehen wenn Hunde im Zwinger waren, oder Tiere die litten.