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Mit einem fetten Grinsen im Gesicht beobachtete Daniel seinen kleinen Bruder als dieser völlig aufgedreht am Boden herum zappelte. Es war schon erstaunlich wie eine solche Kleinigkeit jemanden so glücklich machen konnte. Für ihn war es nichts Besonderes denn er zockte regelmäßig wenn er von der Nachtschicht im Club heimkam und zu aufgedreht war um gleich zu schlafen. Für Adrian jedoch schien es etwas nicht Alltägliches zu sein so wie seine Augen grade glänzten. Kaum lief die Konsole und das Spiel das vom letzten Mal noch eingelegt war hatte fertig geladen ging es auch schon los. Da es den Kleinen nicht juckte wie alt der ganze Kram hier war machte auch Daniel sich keine weiteren Gedanken drum und legte los. Er gab sich alle Mühe mit seinem Bruder mitzuhalten was, wie er feststellte gar nicht so einfach war. Dabei dachte er wirklich er wäre darin schon geübt aber Adrian belehrte ihn eines Besseren. Das konnte er natürlich nicht auf sich sitzenlassen. „Man könnte meinen hier geht’s um den Weltmeistertitel so wie du abgehst“ versuchte er ihn mit labern etwas abzulenken doch irgendwie schien das nicht so recht zu funktionieren sein Bruder ließ sich nicht in seiner Konzentration beirren. Hm nun gut da musste er wohl härtere Geschütze auffahren also kam er mit einer Frage die unpassender wohl kaum hätte sein können in der Situation. „Musst du nicht eigentlich bald zur Schule? Wenn du willst fahr ich dich hin.“ Natürlich hatte Daniel keinerlei Ahnung wie schlecht es um die schulischen Leistungen seines Bruders stand aber im Allgemeinen war das Thema Schule immer der totale Abturner der dafür sorgte das man mal eben den Fokus leicht verlor. Zudem wusste der Ältere auch nicht ob Adrian das überhaupt jemals wollte das ihn ein quasi Erwachsener zur Schule brachte. Den meisten Jugendlichen war das ja eher tierisch peinlich.
@Adrian Craven





Adrian war wirklich voller Eifer bei der Sache. Für jemanden wie Daniel war das Zocken normal, weil er es öfter konnte, aber für den Teenager war es gerade ein Highlight. Er konzentrierte sich und ließ sich von nichts und niemanden ablenken. Danny war gut, aber irgendwie schien der Kurze noch besser zu sein. Nannte man es Glück, oder einfach nur die guten Reflexe, oder die das Fingergeschick. Sein großer Bruder versuchte ihn aus dem Konzept zu bringen, das schaffte er aber nicht. „Ach was, es macht nur Spaß.“ Gab er zurück ohne auch nur einmal vom Fernseher weg zu sehen.
Dann kam eine überraschende Frage, aber auch die konnte ihn nicht wirklich ablenken. Adrian starrte weiter auf den Bildschirm und zockte. Nicht einmal wand er den Blick davon ab. „Ich muss nicht zur Schule, bin geflogen.“ Gab er trocken von sich und dachte sich nichts dabei. Klar wenn das Spiel ihn nicht so eingenommen hätte, vielleicht hätte der Teenager sich dann eine Ausrede einfallen lassen. Das Spiel war zu Ende und Adrian hatte gewonnen. „Wuhuuuu ich habs voll drauf.“ Jubelte er und grinste dann Danny an, der gerade alles andere als begeistert aussah. Erst dann registrierte Adrian was er gesagt hatte. Oh Mist, er sollte nachdenken bevor er redete, sicherlich war das keine erfreuliche Information und er hatte keine Ahnung wie sein Großer darauf reagieren würde. Wenn die beiden länger Kontakt hatten, dann würde Daniel sicherlich bald heraus finden was für ein Problem der Kleine hatte. Es würde nicht einfach mit ihm werden, wenn Adrian seinen Ausraster bekam konnte ihn so niemand aufhalten. Er hatte jede Menge Kraft, was man bei seiner Größe nicht vermutete.
@Daniel Craven

Dass es dem Kleinen ziemlichen Spaß machte konnte er sehen und man konnte ihn dabei auch nicht so einfach aus dem Konzept bringen. Ein Weilchen spielten sie so weiter bis sein Bruder sich augenscheinlich verplapperte in seiner Konzentration. Spätestens jetzt hatte Danny so oder so das nachsehen als er das hörte und er war logischerweise alles andere als begeistert von dieser Information. Nicht nur das, er stellte dadurch auch in Frage was er bisher so alles erzählt bekommen hatte. Klar hatte er das Telefonat vorhin mitbekommen aber das musste dennoch nicht heißen dass alles der Wahrheit entsprach was Adrian ihn versucht hatte aufzubinden. Wenn er ohne auch nur mit der Wimper zu zucken seine Mutter anlog konnte doch auch gut sein das er das auch bei ihm getan hat. Dementsprechend angesäuert blickte er letztendlich auch drein als der Kleine sein Spiel gewonnen hatte und sich zu ihm umdrehte. „Du bist von der Schule geflogen!!!“ widerholte er etwas energisch und atmete dann einmal tief durch. °Okay Danny ganz ruhig, gib ihm wenigstens die Chance sich zu erklären° mahnte er sich im Gedanken selbst und blickte seinen Bruder dann wieder an. „Ist überhaupt irgendwas von dem was du mir bisher erzählt hast wahr oder hast du nur einen Platz gebraucht um irgendeiner Strafe zu entgehen als Mum das rausgefunden hat?“ fragte er ihn und sah ihn ernst an. Wenn Adrian genug Grips im Köpfchen hatte würde er es ihm ansehen das jetzt absolut kein guter Zeitpunkt für Ausflüchte war denn wenn es eines gab das Danny hasste dann war es verarscht zu werden. Der Kontroller war längst beiseitegelegt und er blickte ihn abwartend mit vor der Brust verschränkten Armen an. Sollte der Kleine gedacht haben das er sich hier einen Lenz machen konnte dann hatte er sich gewaltig getäuscht. Der Ältere war zwar unglaublich gutmütig aber er hatte so gar kein Verständnis dafür wenn jemand einfach nur eine ruhige Kugel schieben wollt und dabei die Verantwortung für sein eigenes Leben ständig an andere abgab.
@Adrian Craven





Daniel sah sauer aus, genau das hatte Adrian nicht gewollt, er war gerade mal 24 Stunden hier und der erste Streit schien vorprogrammiert zu sein. Na wunderbar. Das war alles andere als gut, da der Teenager dazu neigte schnell aus zu rasten. Er wollte nicht ausrasten, doch er neigte einfach dazu, konnte es nicht kontrollieren. Danny widerholte die Worte und Adrian presste die Lippen aufeinander. Was sollte er sagen? Nichts, darum nickte er dann einfach nur.
Dann allerdings ging sein Bruder einen Schritt zu weit. Er glaubte ihm nun anscheinend nichts mehr und stellte alles in Frage. Super Anfang um Vertrauen auf zu bauen. Anscheinend hatte er auch hier keinen Platz gefunden. Adrian sah auf und war nun sauer, aber nicht nur das, sondern auch enttäuscht. „Ja ich bin von der Schule geflogen weil ich Mist gebaut habe.“ Begann er und stand auf. „Aber das du nun alles in Frage stellst ist scheiße.“ Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen und er wollte einfach nur noch weg. Sollten doch alle denken was sie wollten, sollten sie ihn doch für einen Lügner und einen Nichtsnutz halten. Da war Daniel nun nicht besser als die Mutter. „ich entgehe keiner Strafe, den Mum ist es scheiß egal, sie hat gemeckert, aber ansonsten interessiert sie es nicht.“ Er wurde von Satz zu Satz lauter und spürte wie sich die Wut staute. „Denk was du willst, ich hab mich einfach getäuscht und hätte nie her kommen sollen.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging in das Gästezimmer.
Dort packte er seine Sachen wieder in den Rucksack und würde einen Abflug machen. In seiner Wut schnappte er sich die Lampe und schmiss diese gegen die Wand. Mit seinem Rucksack bepackt ging er dann zur Tür und drehte sich noch einmal kurz um. Es tat weh, doch irgendwie würde er schon klar kommen in seinem Leben. Bevor er Danny eine auf die fresse gab, ging er lieber, zumal er nun wirklich das Gefühl hatte hier nicht Willkommen zu sein.
@Daniel Craven

Daniel war Ausraster bereits zu Genüge von ihrem Vater gewohnt und hatte gelernt sich beizeiten zu verteidigen wenn er es musste. Zwar hasste er Gewalt aber er konnte ihr immerhin gezielt ausweichen. Bisher wusste er nicht wie Adrian so drauf sein konnte doch das sollte sich schon bald ändern. Kaum hatte er seinen Verdacht ausgesprochen merkte er auch gleich die Veränderung im Gesicht seines Bruders. Nun war er ebenfalls sauer und das ganze drohte zu eskalieren. Das hatte er natürlich nicht beabsichtigt, alles was er wollte war sicherzustellen dass man ihn nicht für dumm verkaufte. Wie sollte er es denn auch anders wissen? Er kannte den Kleinen doch kaum. Er hatte also Mist gebaut und das sollte ihm nun was genau sagen? Noch ehe er fragen konnte wetterte Adrian auch schon weiter und wurde dabei zunehmend lauter. Ob er es wollte oder nicht aber irgendwie versetzten ihm seine Worte einen Stich. Er glaubte also auch er hatte sich getäuscht und Daniel glaubte getäuscht worden zu sein. Wäre die Lage grade nicht so am kippen wäre es beinahe schon wieder lustig gewesen wie ähnlich sie sich doch im Grunde waren was Skepsis anging. Doch noch ehe der Ältere einlenken konnte um irgendetwas zu sagen dass die Lage entschärfte war sein Bruder auch schon ins Gästezimmer davon gestürmt und kurz darauf war ein Scheppern zu hören. Daniel verzog das Gesicht. Wenn der Junge so weiter machte war seine Wohnung bald nur noch ein Trümmerhaufen. Grade hatte er sich ein paar Worte zurecht gelegt um die Sache wieder grade zu biegen kam der Kleine fertig gepackt zurück und stand an der Tür, bereit die Biege zu machen und wahrscheinlich für immer aus seinem Leben zu verschwinden. Sein Blick verriet trotz der Wut auch die Enttäuschung die tief in ihm schlummerte. „Bitte Adrian, hau nicht ab“ setzte er leise an und seine Züge waren wieder weicher geworden, beinahe flehend. „Es tut mir leid wenn ich dir den das Gefühl gegeben habe das du nur Mist baust oder lügst oder was auch immer. Ich versuche dich doch grade erst kennen zu lernen und weiß nicht wie ich dich einschätzen soll.“ Er hoffte dass er immer noch die Chance dazu haben würde ihn überhaupt kennen zu lernen und ihn gegebenenfalls bei seinen Schwierigkeiten zu helfen. „Auch ich baue ab und an noch Mist“ versuchte er seine Worte und sein Handeln zu erklären und fuhr sich dann mit beiden Händen durch die Haare. Ein Geste die deutlich von Hilflosigkeit zeugte.
@Adrian Craven





Es war alles anders verlaufen als hätte sollen. Dass die beiden Brüder sich so schnell streiten würden, hätte wohl keiner gedacht. Adrian hatte nicht gelogen, aber nur eben nicht direkt alles erzählt. Er konnte doch nicht hier herein schneien, Danny an den Kopf knallen das er der Bruder war und dann auch direkt beichten das er ein Aggressionsproblem hatte. Er konnte ihm auch nicht direkt sagen das seine Noten scheiße waren und das er von der Schule geflogen war, mal wieder wegen Prügeleien. Das ging doch nicht, mit solchen Sachen prahlte man doch nicht in der Weltgeschichte herum. Daniel sollte einen guten ersten Eindruck haben.
Bevor er hier noch komplett ausrastete, oder der Streit wirklich eskalierte, suchte der Teenager lieber das Weite. Danny kam in den Flur und meinte dass Adrian nicht abhauen sollte. Er schien nicht mehr sauer zu sein und blickte fast schon flehend. Der Teenager blieb stehen und drehte sich um, die Türklinke hatte er schon in der Hand und hielt sie schon krampfhaft fest. Er hörte ihm zu, aber besänftigt war er deswegen nicht wirklich. Schon klar dass die beiden sich nicht kannten, dass sie dabei waren sich kennen zu lernen und dass es seine Zeit brauchte. Aber direkt so etwas? „Du hast keine Ahnung von mir und ich bin doch für jeden ein Lügner, oder sonst irgendwas.“ Es tat verdammt weh, dass jeder nur die schlechten Seiten des Jungens sah. Was war mit den guten? Sie waren vorhanden und dennoch überwogen anscheinend die schlechten Eigenschaften, zumindest für andere. Adrian ließ die Türklinke los und drehte sich ganz um, ging aber keinen Schritt von dieser weg. „Weißt du wie es ist immer nur angemotzt und angeschrien zu werden? Weißt du wie es ist von jedem ne Standpauke zu bekomme, die Blicke die man jeden Tag sieht, weil andere einen für den größten Idioten halten?“ Danny hatte vielleicht diese Gefühle bei seinem Vater gehabt, aber auch in der Schule? In der Nachbarschaft? Bei den sogenannten Freunden? Die Wut war deutlich zu erkennen, aber auch die Tränen die in den Augen glitzerten.
@Daniel Craven

Könnte Danny doch bloß die Gedanken des Kleinen lesen hätte er ihn wohl mal kräftig geschüttelt damit diese völlig verquere Vorstellung davon wie man seinem Bruder gegenübertritt aus ihm raus purzelte. Was dachte er denn bitteschön wo sie hier waren? Bei einem Vorstellungsgespräch etwa? Adrian musste keinen perfekten Eindruck bei ihm hinterlassen damit er ihn mochte sondern lediglich einen echten. Der Ältere war vielleicht stückweit auch noch nicht ganz so erwachsen wie man es in seinem Alter vielleicht sein sollte aber naiv war er deshalb noch lange nicht. Er wusste sehr gut das jeder Mensch so seine eigenen Probleme hatte die er mit sich rumschleppte. Nun gut, er hatte voreilige Schlüsse gezogen und den Kleinen damit verletzt das war ihm deutlich anzusehen aber auch anzuhören. Er unterbrach ihn nicht in seinem Schwall verbalen Frustes und ließ es einfach über sich ergehen. Erst als der Kleine sich fertig ausgekotzt hatte ergriff er das Wort. „Du hast recht, ich habe absolut keine Ahnung von deinem Leben das liegt aber nicht nur an mir. Du bist zu mir gekommen weil du mich kennenlernen wolltest weil du Antworten wolltest. Hast du erwartet dass ich perfekt bin? Das bin ich nämlich nicht genauso wenig wie du es bist. Und weißt du was? Ich bin froh darüber solange wir ehrlich zueinander sind. Mir ist es scheißegal welche Probleme du mit dir rumschleppst ich will keinen perfekten, wohlerzogenen kleinen versnobten Bruder. Ich will jemand der nicht um den heißen Brei herumredet sondern einfach sagt was Sache ist.“ Nach diesen Worten kam er ein Stück näher ganz egal wie sein Bruder nun auf ihn reagieren würde. „Ich halte dich im Übrigen auch nicht für einen Idioten, immerhin hast du mich gefunden“ fügte er leise lächelnd an ehe er nahe genug war ihn zu berühren. Er legte vorsichtig die Hand auf seine Schulter und drückte sie. „Es tut mir leid dass ich falsch reagiert habe. Was hältst du davon wenn du dein Zeug zurück bringst, wir uns dann in aller Ruhe zusammen setzen und du mir sagt was wirklich bei dir los ist?“ schlug er vor und lächelte ihn aufmunternd an.
@Adrian Craven





Adrian hatte einfach nicht alles direkt erzählen wollen, sondern einfach nach und nach. Er hatte sich seit er hier war nicht verstellt, so etwas tat er nie. Dass er seine Mutter belogen hatte war etwas anderes. Sie würde schon noch erfahren wo er wirklich war, aber eben nicht jetzt, weil er sich nicht sicher war ob sie dann Stress machen würde. Er wollte die Zeit hier nutzen, die Zeit nur mit seinem Bruder verbringen und sich nicht stressen lassen von anderen.
Danny ließ den Kleinen ausreden und ergriff erst dann das Wort. Kein Mensch auf der Welt war perfekt, Daniel nicht und auch Adrian nicht. Das war auch völlig in Ordnung so. Der Teenager hörte aufmerksam zu und blieb weiterhin an der Türe stehen. Er war überrascht darüber das es seinem Großen egal war was er für Probleme mit sich herum schleppte, Danny wollte nur Ehrlichkeit. „Ich bin die ganze Zeit ehrlich zu dir gewesen, ich hab dir nur nicht gleich direkt mein ganzes Leben erzählt.“ Gab er von sich und sank dann den Kopf. Wohin er mit seiner Wut sollte, wusste er selbst nicht.
Er kam auf ihn zu und meinte dass er Adrian für keinen Idioten hielt. Dann spürte der Teenager die Hand auf seiner Schulter und wollte sie aus Reflex schon weg schlagen, bremste sich gerade aber noch und sah auf. Er sollte hier bleiben und die beiden würden noch einmal reden. Er ließ sich überreden und ließ den Rucksack wieder fallen, oder eben von seiner Schulter gleiten. „Ich hab deine Lampe an die Wand geschmissen.“ Gab er dann zu und ging in das Wohnzimmer zurück und nahm auf der Couch Platz. Wo er anfangen sollte wusste er nicht. Es fiel ihm auch nicht sonderlich einfach. „Ich bin von der Schule geflogen wegen einer Prügelei.“ Gab er dann zu, das war es doch sicher was Danny wissen wollte. „Es ist nicht die erste Schule von der ich geflogen bin.“ Fügte er dann noch hinzu.
@Daniel Craven

Natürlich überraschte es Danny nicht dass der Kleine Probleme mit sich herum schleppte, tat ja im Grunde jeder auf die eine oder andere Weise. Mal davon abgesehen wie sollte man auch glücklich, geschweige denn einigermaßen ausgeglichen aufwachsen wenn man nirgendwo das Gefühl hatte hin zu gehören? Dachte der Kleine etwa ihm ist es so viel anders ergangen in seinen Teenager Tagen? Weit gefehlt denn auch dem Älteren war eine solche Wut bekannt vor allem weil er einfach nicht imstande war sie auf direktem Wege loszuwerden. Der Ältere hielt einfach nicht viel von Gewalt ganz egal ob sie gerechtfertigt war oder nicht. Dennoch würde er seinen Bruder nicht dafür verurteilen denn jeder ging nun mal mit seinen inneren Konflikten anders um. „Ist okay, ich glaube dir“ sagte er auf Adrians Worte hin bevor sie zusammen wieder im Wohnzimmer Platz nahmen.
„Das mit der Lampe war nicht zu überhören. Ich hoffe du liest nicht gern abends im Bett. Dürfte nämlich schwierig werden so ganz ohne Licht“ versuchte er das Malheur runterzuspielen. Sicherlich kostete alles Geld aber das war nun wirklich kein Grund gleich wieder einen neuen Streit vom Zaun zu brechen. Dann sah er ihn abwartend an, bedrängte ihn aber auch nicht etwas zu erzählen was er nicht wollte. „Eine Prügelei? Muss ja ziemlich ausgeartet sein wenn du deshalb gleich von der Schule fliegst“ war das erste was aus seinem Munde kam. Er wusste dass die High School hart sein konnte und man oft auch fälschlicherweise verurteilt wurde rein aus dem was man in einem winzigen Moment sah. Vielleicht hatte er sich auch nur verteidigt. Da sein Bruder aber zugab dass dies schon öfter der Grund gewesen sei schien diese Vermutung eher unwahrscheinlich. „Wirst du in der Schule oft gehänselt oder was genau führt zu diesen Ausbrüchen?“ fragte er völlig ruhig. Er wollte es einfach verstehen was in ihm vorging wenn er so schnell au 180 sin konnte.
@Adrian Craven





Es war schon mal ein Anfang das Daniel ihm glaubte, das dies jedenfalls schon mal aus der Welt geschaffen wurde. Wenn schon am Anfang Misstrauen zwischen ihnen herrschte, dann konnten sie das Ganze vergessen. Es war ein falscher Start gewesen, von beiden Seiten, mehr von Danny, aber auch Adrian hätte anders handeln oder reagieren können. Er war nicht einfach, das hatte sein Bruder jetzt auch bemerkt, es kam immer auf die Situation drauf an. Man musste den Teenager nicht wie ein Stück Zucker behandeln, man konnte auch mal forscher mit ihm umgehen, aber je nach Situation sollte es der Gegenüber abwiegen, wie er mit Adrian umging.
Der Spruch mit der Lampe munterte den Kurzen nicht wirklich auf, deswegen ignorierte er den Satz einfach mal. Er sah ja wohl nicht danach aus, als würde er Abend im Bett liegen und Bücher lesen. Adrian ließ den Kopf gesenkt. „Er liegt im Krankenhaus mit zwei Rippenbrüchen und einen Nasenbeinbruch.“ Gab er eher Kleinlaut zu, was vermuten ließ wie brutal er sein konnte wenn sich der Schalter umlegte. Klar tat es dem Kleinen hinterher leid, aber er hatte meist keine Kontrolle über sich. Die Wut war meist unermeßlich und dazu noch die Energie die er hatte.
Danny traf dann einen wunden Punkt. Adrian nickte. Er wurde wirklich in der Schule gehänselt, er war zwar sportlich und sah gut aus, aber er war eben immer der kleinste. Wurde meist nicht ernst genommen und wenn er von den Sportlern eben einen dummen Spruch gedrückt bekam, dann rastete er total aus. Manchmal waren die Kerle auch nur angepisst wenn die Mädels auf Adrian abfuhren. So war es eben in der High School. Es war ihm irgendwie peinlich und vielleicht könnte einiges besser laufen, aber meist konnte er ja nichts dafür. Er tat ja nichts, das die Frauen zum Beispiel auf ihn standen.
@Daniel Craven

Es war eben wie in jeder Art von zwischenmenschlicher Beziehung was man versieben konnte versiebte man. Vor allem dann wenn man jemanden erst kennen und einschätzen lernen musste und Danny hatte was das anging eben nicht immer ein so glückliches Händchen. Es war einfach in seinem Job Gäste einzuschätzen, besonders dann wenn es Stammgäste waren und mit Jugendlichen in Adrians Alter hatte er nur dann zu tun wenn sie sich mit gefälschtem Ausweis einschlichen. Doch auch die waren recht schnell zufrieden gestellt wenn sie das bekamen was sie wollten und sich volllaufen lassen konnten. Adrian war aber allem Anschein nach um einiges komplexer und vielschichtiger als andere in seinem Alter.
Zugegeben wie ein Harry Potter sah der Kleine nicht grade aus aber wie hieß es so schön? Der äußere Anschein konnte manchmal auch täuschen und nur weil sein Bruder gerne Sport trieb musste das nicht bedeuten da er ungebildet war und nie ein Buch zur Hand nahm. Als er über den Zustand von Adrians Mitschüler erfuhr blickte er mal kurz erschrocken drein fing sich aber schnell wieder. „Machst du deshalb auch so gerne Sport weil du damit versuchen willst diese Wut loszuwerden?“ fragte er dazwischen denn es erschien ihn an dieser Stelle logisch. „Vielleicht solltest du mal etwas anderes als Joggen oder was auch immer du sonst noch machst versuchen. Und nein ich rede nicht von diesen albernen Methoden von denen man zum Teil in diesen Antiaggressions-Trainings hört“ schlug er vor denn schaden konnte es ja nicht aber vielleicht hatte er das ja auch schon versucht. Wer wusste das schon? Was er allerdings wusste war das sein Bruder es auch so nicht leicht hatte in der Schule denn sein Nicken auf seine Frage hin ob er gehänselt wurde verreit ihm alles. Kinder konnten grausam sein und nutzten bisweilen jeden noch so kleinen Makel um jemanden fertig zu machen. „Hör zu wenn du willst helfe ich dir dabei ein geeignetes Trainingsprogramm zu finden mit dem wir deine Aggressionen vielleicht etwas eindämmen können und dann können wir immer noch für deine Rehabilitierung in einer der schulen sorgen von denen du geflogen bist oder was Neues finden. Du musst nur was sagen und ich tue was ich kann.“ Er meinte jedes Wort davon ernst denn ihm lag etwas an dem Kurzen auch wenn er ihn vorhin vielleicht ungerechtfertigt beschuldigt hatte.
@Adrian Craven





Adrian war ein hübsches Kerlchen und hatte nicht nur Muskeln. Nein er hatte auch was im Kopf, gut abgesehen von seinem Orientierungssinn. In der Schule war er meist schlecht, weil er einfach keinen Bock drauf hatte, oder wegen sein verhalten ständig fehlte. Denn wenn er nicht gerade ganz der Schule verwiesen wurde, dann saß er vor der Tür oder beim Direktor. Also verpasste er so ziemlich das meiste und es sich alleine beibringen war unmöglich. Viele Dinge holte er im Internet nach, so gut es eben ging, aber es war nicht genug. Seine Noten waren im Keller, abgesehen von Sport, da hatte er ein A. Auch wenn er der kleinste war, war er mit einer von den besten. Egal in welcher Disziplin.
Der Teenager sah auf und sah den erschrockenen Gesichtsausdruck seines Bruders. Klar das Danny mit so etwas nicht gerechnet hatte und der Zustand des verprügelten war alles andere als angenehm. Es tat Adrian leid, aber wenn er sich nicht im Griff hatte, dann passierte genau das, seine Gegner landeten im Krankenhaus, oder er. Es kam ganz auf den Gegner an. Einmal hatte er sich in einen Club geschlichen und sich dort auch mit einem angelegt. Das Ende vom Lied war das 10 Mann auf Adrian eingeschlagen hatten. Das war eben Pech für ihn gewesen, wie er es selbst immer sagte.
Er vernahm die Frage und sah auf. Adrian zuckte mit den Schultern. „Ich mochte Sport schon immer.“ Nicht bewusst tat er es um die Wut los zu werden, wenn er sauer war schmiss er irgendwas durch die Gegend, oder schlug eben gegen eine Wand. „Selbst Football hilft nicht.“ Und Danny wusste sicherlich dass man da seine Aggressionen auf alle Fälle aus lassen konnte. Das mit dem hänseln war wirklich nicht einfach für ihn, es machte ihn nicht traurig, oder deprimiert, eher eben wütend. Adrian wehrte sich und das eben zu viel. Der Teenager legte den Kopf schief und hörte aufmerksam zu. Danny wollte ihn einen Trainingsplan aufstellen, hatte er von so etwas Ahnung?
Das Positive an der ganzen Sache war das sein Großer nicht sauer zu sein schien, das er ihn nun nicht anmeckerte, sondern versuchte zu helfen und eine Lösung zu finden. Das hatte bisher nur ein Mensch versucht, und das war der blöde Schulpsychologe, der aber ebenfalls direkt eine geballert bekommen hatte. Adrian war kein Freak, war kein Psycho, sondern hatte einfach nur zuviel Energie und Wut in sich.
@Daniel Craven

Das gute Aussehen lag bei den beiden Geschwistern definitiv in der Familie auch wenn das und vielleicht Adrians Wutausbrüche so ziemlich das einzige waren das sie mit ihren Erzeugern teilten. Im Nachhinein betrachtet überrasche den Älteren auch nicht mehr das dem Kleinen auch jede Lust auf Schule verging wenn man andauernd der angeschmierte war. Es führte nach und nach alles in einen endlosen Teufelskreis. Aus Wut wurde Gewalt, aus Gewalt Rauswurf und dadurch musste er natürlich auch mit dem Stoff ins Hintertreffen geraten. Das war etwas das er alleine einfach nicht mehr bewältigen konnte wenn ihm niemand half. Dass er den Sport auch von sich aus mochte und ich nicht nur als Mittel zum Zweck ausübte war schon mal gut. Würde zu mindestens dabei helfen gegebenenfalls etwas Neues für ihn zu finden das besser half. Danny wippte etwas unschlüssig mit dem Kopf zur Seite als sein Bruder das mit dem Football erwähnte. „Ich bin ehrlich gesagt nicht davon überzeugt dass ein rabiater Sport wie dieser das richtige ist um aggressive Wesenszüge zu mildern geschweige denn um sie loszuwerden. Ich denke das verstärkt es eher noch. Ich bin kein Psychologe oder sowas aber ich weiß was es heißt wütend zu sein. Ich war es lange Zeit auf Mutter und zuletzt auch auf Vater. Zwar nicht so drastisch wie du aber dennoch. Ich bin überzeugt das Kampfsport dir dabei besser helfen könnte weil es dabei nicht nur um den körperlichen Aspekt geht sondern auch um den geistigen“ erklärte er ihm in aller Ruhe. Und ja er hatte tatsächlich Ahnung davon zwar übte er selbst schon seit einer ganzen Weile keinen Kampfsport mehr aus aber das was er davon mitgenommen hatte dafür war er sehr dankbar. Mehr als genauso eine Pleite wie alles andre das er bisher versucht hatte konnte es auch bei Adrian nicht sein. Sie unterhielten sich dann noch eine ganze Weile bis es langsam spät wurde und Daniel sich für die Schicht fertig machen musste. Als er fertig geduscht und umgezogen wieder kam drückte er dem Kleinen noch etwas Geld ich die Hand. „Hier wenn du Hunger hast, bestell dir was. Sämtliche Lieferservice Nummern findest du am Kühlschrank. Und lass bitte die Bude einigermaßen heil okay?“ nachdem er das wichtigste gesagt hatte schnappte er sich seine Jacke, Schlüssel und Handy und verließ mit den Worten „Wenn was ist ruf‘ an und bleib nicht zu lange auf“ das Haus. Erst als er zur Tür raus war wurde er sich seiner eignen Worte so richtig bewusst und schüttelte grinsend den Kopf. °Jetzt klinge ich wirklich wie ein großer Bruder° ging es ihm durch den Kopf auch wenn er wusste das dazu weit mehr gehörte als Anordnungen durch die Gegend zu bellen. Eine Stunde später war er im Club und zog seine Schicht wie immer durch.
@Adrian Craven





Das Gespräch war ihm wirklich unangenehm, er wollte nicht als Schwächling dastehen, schon gar nicht vor seinem großen Bruder. Adrian war zwar ein Opfer, aber nicht in dem Sinne wie man es eigentlich kannte. Er war Sportler und kein Streber, gut er war klein, aber dennoch könnte er locker mit den anderen mithalten. Es war wohl meist die Eifersucht die die Kerle dazu bewegte ihn zu ärgern. Oder eher zu provozieren. Man könnte ihn ja auch einfach in Ruhe lassen und ihn sein eigenes Ding durchziehen lassen, aber nein, es lief eben nicht alles Rund. Schon gar nicht bei ihm. Danny meinte das Football nicht das richtige war, aber Adrian wusste nicht ob Kampfsport das richtige sein würde.
Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile, bis Daniel sich dann fertig machen musste für seine Arbeit. Adrian würde die Nacht über alleine zu Hause verbringen, das war für ihn kein Problem, alleine sein war er ja gewohnt. Gestriegelt kam Danny aus dem Badezimmer und drückte dem Kurzen Geld in die Hand. Er sollte sich was bestellen wenn er Hunger haben würde und Adrian nickte. Das war nicht nötig gewesen, also Danny musste ihm kein Geld geben, das war irgendwie komisch so nach 24 Stunden. Bei den nächsten Worten musste er grinsen. „Aufpassen, vielleicht steht deine Wohnung nicht mehr wenn du nach Hause kommst.“ Neckte er ihn, aber würde sich bemühen nichts kaputt zu machen. Auch auf das wegen anrufen nickte der Teenager. Danny klang wie eine alte Klucke, oder eben der große Bruder. Eigentlich ließ sich Adrian nichts sagen, aber hier konnte er ja mal eine Ausnahme machen.
Adrian entschied sich zu zocken, er hatte seine Ruhe und konnte sich mal so richtig gehen lassen. Den einzigen Mist den er baute war das er den einen oder anderen Spielstand von Danny überschrieb. Das empfand er aber nicht als dramatisch, weil er im Spiel weiter kam als sein Bruder. Dann allerdings wollte er doch etwas an die frische Luft, konnte er aber nicht, weil er dann in die Wohnung nicht mehr kommen würde. Toll. Also flackte er sich auf die Couch und zappte durch die Programme. Bei einem Actionfilm blieb er hängen und zog sich diesen rein. Als er hunger bekam bestellte er sich eine Pizza und als er diese dann aß, krümelte er alles voll. Das war bei ihm normal, da war Adrian einfach ein Ferkel. Irgendwann schlief er dann vor der Klotze ein, mit dem Pizzakarton auf dem Bauch. Sein Gesicht war ein bisschen verschmiert und die Krümel hingen überall.
@Daniel Craven

Danny würde seinen Bruder niemals als Schwächling betrachten aber so wie es jetzt war konnte es ja wohl auch nicht ewig weiter gehen. Er musste doch auch irgendwelche Wünsche und Träume haben. Irgendwas das es ihm wert war sein Leben von Grund auf zu ändern. Schritt für Schritt natürlich denn überfordern oder sich wie eine Art Ziehvater aufspielen wollte er sich auch nicht. In erster Linie aber musste es Adrian sein der etwas verändern wollte denn sonst waren alle Mühen von vornherein zu Scheitern verurteilt. Es würde sein ganzes Leben lang Menschen geben die ihn auf den Sack gingen aber zuzuschlagen war keine Lösung, irgendwann würde ihn das unweigerlich in den Jugendknast führen. Fürs erste aber hatte der Ältere genug gesagt, jetzt lag es an dem Kleinen sich über seine Vorschläge Gedanken zu machen. Als er fertig gestylt für die Arbeit war und seinem Bruder etwas Geld und ein paar Anweisungen gab verließ er in der Hoffnung das seine Bude noch stand wenn er wieder kam, das Haus. Für ihn war es, seitdem er wusste wer Adrian war, selbstverständlich dass er sich um dessen Wohl kümmerte. Er konnte ihn ja wohl schlecht an den Kopf knallen ‚ach wenn du Hunger hast frag die Nachbarn‘. War vielleicht der Stil ihrer Mutter aber nicht seiner.
Wie er es gewohnt war brachte er dann seine Schicht hinter sich und kam kurz vor 5 nachhause. Danny verhielt sich zunächst leise weil er nicht wusste ob Adrian schon bzw. noch schlief. Als er seine Sachen im Flur abgelegt hatte sah er sich um. Kein Rauch, kein Geruch nach Brand war schon mal ein gutes Zeichen fand er und so ging er ins Wohnzimmer. Dort fand er den Kleinen auf dem Sofa schlafend und eingesaut vor. Zuerst schüttelte er grinsend den Kopf doch dann schlich sich ein kleines fieses Grinsen auf sein Gesicht. Der Ältere war nach einer Nachtschicht immer voll aufgedreht und hatte nur Schwachsinn im Kopf. Kurz machte er einen Abstecher in die Küche und kam dann mit einem Handstaubsauger wieder. Leise war das Ding nicht grade aber das musste jetzt einfach sein. Sachte hob er den Pizzakarton von Adrians Oberkörper und stellte ihn auf dem Sofatisch ab ehe er den Staubsauger anstellte und prompt einfach über den Kleinen drüber saugte als wäre er ein Bettvorleger.
@Adrian Craven




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