#61

RE: Wohnzimmer

in Daniel Craven Wohnung 30.07.2015 13:04
von Daniel Craven • 140 Beiträge

Danny konnte zwar manchmal genauso ein Kindskopf sein wie andere es in Adrians Alter immer noch waren aber das hieß nicht das er nicht merkte wenn man ihm versuchte was vorzuspielen. Was dachte sein Bruder eigentlich wen er hier vor sich hatte? Einen total naiven Blödmann? Er hatte all das, die Ablehnung, dass im Stich gelassen werden und sogar Prügeleien mit dem Vater hinter sich. Er war ein genauso gebranntes Kind wie er und hatte von daher auch einen ganz natürlichen Spürsinn dafür wenn es einem anderen ähnlich ging. „Alles klar“ meinte der Ältere bloß als der Kurze darauf beharrte das es ihm gut ging denn darauf herumreiten wollte er bestimmt nicht auch wenn er den Schmerz in seinen Augen sehen konnte. Irgendwann würde vielleicht auch der Kleine lernen mit seinen Gefühlen konstruktiver umzugehen doch im Moment konnte Danny nichts tun außer für ihn da zu sein. Doch erst einmal musste der Hunger gestillt werden denn auf leeren Magen sollte man echt keine lebensverändernden Gespräche führen.

Hätte sich der Braunhaarige nicht grade so dermaßen unwohl in seinen Klamotten gefühlt hätte er nach so einem Gespräch bestimmt was auf Adrians kaltschnäuzige Reaktion erwidert doch grade konnte er sich auf nichts mehr konzentrieren. Er sprang vom Sofa auf zerrte an seinen Hosen rum als würde das irgendwas helfen da bekam er auch schon die Erklärung um was es sich hierbei handelte. Mit offenen Mund sah er seinen kleinen Bruder an der sich aber über den gelungenen Streich grade offensichtlich nicht freuen konnte. Verständlicherweise wie Danny fand. „Du bist unmöglich Terrorkrümel weißt du das?“ sagte er und verließ kurz darauf das Wohnzimmer um sich nochmal umzuziehen und mit einem feuchten Lappen die Reste des Chillipulvers aus seinen Poren zu schrubben. Dann jedoch hörte er einen dumpfen Schlag und erschrak. Schnell zog er sich die frischen Shorts und auch gleich eine neue Trainingshose an und folgte dem Geräusch in den Flur. Ein seufzen entwich seiner Kehle. Er ging auf seinen kleinen Bruder zu ganz egal wie wütend er grade war und drehte ihn zu sich um.

„Denkst du wirklich ich wüsste nicht wie es dir grade geht auch wenn du hier einen auf Rambo machst? Schon vergessen, wir haben dieselbe Mutter wurden beide auf unterschiedliche Weise von ihr im Stich gelassen und unser Vater ist kein Stück besser. Ich verstehe deine Wut nur zu gut“ sagte er zu ihm und versuchte dabei Blickkontakt herzustellen was gar nicht so einfach bei dem kleinen Sturschädel. „Mann Adrian, hast du dich denn nie gefragt wieso du so unkontrollierte Wutausbrüche hast? Es ist doch offensichtlich! Du hattest bisher anscheinend niemanden mit dem du reden konntest oder dich auch mal ausheulen wenn es sein muss aber das ist nun nicht mehr so. Ich bin hier, ich bin dein Bruder und ich werde nicht wieder verschwinden wenn es mal schwierig wird. Und jetzt komm her du verdammter Sturschädel!“ Bei den letzten Worten zog er ihn einfach in seine Arme um ihm zu zeigen das es okay war auch mal seine Gefühle zuzulassen sie nicht andauernd zu unterdrücken. Vielleicht war es nicht der richtige Moment und er würde ihn wütend von sich stoßen, vielleicht war aber auch genau jetzt der perfekte Zeitpunkt den ersten Schritt in die richtige Richtung zu setzen, sich einzugestehen das man auch nur ein Mensch ist der ab und an mal eine Schulter zum anlehnen brauchte. In seinem Bruder hatte er nun so einen Menschen gefunden auch wenn sie grade erst dabei waren sich kennen zu lernen.

@Adrian Craven



zuletzt bearbeitet 30.07.2015 13:08 | nach oben springen

#62

RE: Wohnzimmer

in Daniel Craven Wohnung 30.07.2015 18:51
von Adrian Craven (gelöscht)
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Die unendliche Wut hatte sich all die Jahre so aufgestaut und kam immer wieder mal Schubweiße zum Vorschein. Mit den Aggressionen drückte sich der Kurze aus. Adrian konnte nicht anders sprechen als so. Es war ein Hilfeschrei, den aber niemand verstand. Er war einfach ein Teenager mit einer Verhaltensstörung, ein Teenager der nirgends dazu gehörte und einer der von niemand akzeptiert wurde. Es würde immer wieder zu Ausbrüchen kommen, weil er es einfach in sich hatte. Bisher hatte man ihn auch nur das schlechte an den Kopf geworfen, hatte nie versucht auch das Gute in dem Jungen zu sehen. Denn eigentlich war er doch ein lieber Kerl und vor allem auch süß.
Adrian freute sich absolut nicht über den gelungenen Streich. Er war gerade einfach nicht in Stimmung und hätte das Gespräch vorher stattgefunden hatte, dann hätte er das nicht gemacht. Daniel meinte dass sein Bruder unmöglich war und verschwand dann direkt im Badezimmer. Als der Kurze gegen die Wand geschlagen hatte, hatte die Tapete einen Riss bekommen und seine Knöchel wurden blau. Danny kam direkt aus dem Badezimmer und sah was passiert war. Der Teenager schlug die Hand seines Bruders direkt weg als dieser ihn zu sich umdrehte. Das war aber mehr Reflex als beabsichtigt. Es war diese Abwehrhaltung die er immer hatte, wenn er ausstickte, dann sollte man, nein man durfte ihn nicht berühren.
Daniel gab hier den Psychologen, meinte das die Wutausbrüche davon kamen das Adrian nicht redete. Ja das stimmte schon, aber er wollte das nicht so sehen. Gerade kochte alles in ihm und er sah einfach nur noch rot. Als er in den Arm genommen wurde stieß er den Älteren direkt wieder von sich, wenn er nicht gerade so sauer wäre, dann hätte er nicht so reagiert. Er rieb sich die Knöchel und trat einen Schritt zurück, er wollte Daniel nicht verletzen, das hatte er absolut nicht vor, denn dieser konnte nichts dafür. Die Wut sollte er an seinen Eltern auslassen, aber das tat er nicht. Er tat es an irgendwelchen Leuten oder eben an Gegenstände, wo er sich auch selbst meist dabei verletzte. Andere ritzten sich und Adrian machte es eben auf diese Art.

@Daniel Craven

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#63

RE: Wohnzimmer

in Daniel Craven Wohnung 31.07.2015 12:16
von Daniel Craven • 140 Beiträge

Danny hatte hier ganz bestimmt nicht vor einen auf Hobby Psychologe zu machen aber es war doch wohl nur logisch das zwei Menschen mit den selben Eltern auch ähnliche Erfahrungen gemacht hatten und demnach auch nachempfinden konnten wie es dem jeweils anderen ging. Der Ältere mochte zwar mit seinen Gefühlen anders umgehen als der Kurze aber das hieß nicht dass er ihn nicht verstehen konnte. Er kannte diese Wut auch, dieses Gefühl das niemand sich für einen interessiert, das man an allen Ecken der Schule die Vermutungen seiner Mitschüler zu hören bekam die besagten das er wohl genauso schlimm sein muss wie sein Vater wenn die Mutter sie beide verlassen hatte. Auch das war nicht immer leicht für ihn zu schlucken denn er hatte nichts verbrochen und doch fraßen sich solche Aussagen irgendwann in dein Innerstes und man fing an es stückweit selbst zu glauben. Doch Danny hatte irgendwann seinen Weg selbst gefunden hatte einen Weg gefunden mit diesem täglichen Frust umzugehen. Er hatte neben der Schule Kickboxen trainiert und konnte somit all seine angestauten Emotionen abladen. Natürlich ersetze ihn das nicht das liebende Elternhaus aber es war schon mal ein Fortschritt und im Laufe der vergangenen sechs Jahren hatte er gelernt sich selbst nicht an allem die Schuld zu eben seine Träume zu verfolgen und die Vergangenheit dort zu lassen wo sie hingehört und zwar hinter ihm. Dass ihm genau diese Vergangenheit mit Adrians Auftauchen wieder stückweit einholte hatte er ja nicht im Geringsten ahnen können.

Er hatte es versucht, hatte versucht dem Kleinen zu zeigen dass man seine Gefühle auch anders ausdrücken kann. Zu mindestens eine Person sollte doch zu mindestens jeder haben wo man Schwäche zeigen durfte doch sein Bruder war wohl nicht wirklich empfänglich für sowas und stieß ihn von sich. „Schon gut, schon gut hab‘s kapiert du bist ganz der Harte“ sagte er und nahm mit erhobenen Händen Abstand von ihm. Er machte sich keineswegs lustig über ihn aber er verstand es nicht wie jemand der so offensichtlich Anschuss wollte und auch brauchte so reagieren konnte. Der Ältere wollte einfach nicht wahrhaben das der Kleine ihrem Vater möglicherweise ähnlicher war als ihm vielleicht lieb ist. „Weißt du, nur weil mi denselben Vater haben heißt das nicht das du dich das du automatisch so sein musst wie er und jeden zurückweist der auf dich zukommt“ sprach Danny weiterhin in einem neutralen Tonfall um ihn vor Augen zu führen das Gene nicht für alles verantwortlich sind was man tut. Er selbst war schließlich auch nicht so. „Ich wollte dich eigentlich fragen ob du gegebenenfalls überhaupt bei mir bleiben wollen würdest wenn schon Mum dich so leichtfertig fallen lässt? Mir ist schon klar dass das nicht einfach wird und auch mit vielen Auflagen verbunden wäre aber ich würde es tun wenn du bereit bist auch an dir zu arbeiten.“ Der Ältere war nicht dumm oder naiv, er mochte den Kleinen und er konnte ihm dieselbe Verlorenheit ansehen die auch er schon verspürt hatte, doch das musste noch lange nicht bedeuten das er auch etwas daran ändern wollte. Vielleicht hatte ihre Mutter hierbei ganze Arbeit geleistet und den Knirps so verkorkst das er gar nicht mehr anders konnte als jeden abzuweisen weil auch er stets abgewiesen wurde.

@Adrian Craven



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#64

RE: Wohnzimmer

in Daniel Craven Wohnung 01.08.2015 12:15
von Adrian Craven (gelöscht)
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Adrian war noch so unglaublich jung und er hatte nie eine andere Wahl gehabt als sich mit diesem Verhalten aus zu drücken. Er hatte sich nicht unter Kontrolle, schon lange nicht mehr. Sein Leben war in dieser Hinsicht völlig aus den Fugen geraten. Er baute ansonsten keine Scheiße, aber wenn man ihn eben an einem wunden Punkt traf, oder ihn ärgerte, dann musste man damit rechnen eine in die Fresse zu bekommen. Es kam natürlich auch darauf an wie man ihn ärgerte. So wie es bisher zwischen ihm und seinem Bruder war, war es ok. Aber das was in der Schule abging war etwas völlig anderes. Die beiden hatten die selben Eltern, doch Daniel war anders damit umgegangen wie sein kleiner Bruder. Klar spielten bei dem Kurzen auch die Gene mit hinein, aber das Verhalten kam eben von dem was immer so passierte. Das ihn keiner akzeptierte und ihn jeder hänselte weil er kleiner war als die anderen in seinem Alter.
Es ging nicht von heute auf morgen dass er plötzlich Gefühle zu lassen könnte. Adrian kannte seinen großen Bruder erst seit kurzem, war gerade dabei Vertrauen auf zu bauen. Es würde nicht so schnell gehen, nie. Alles musste man Schritt für Schritt machen, das musste auch Danny wissen. Das hatte nichts mit Hart zutun, er konnte sich nicht fallen lassen, er konnte nicht einfach alles über den Haufen werfen. Adrian war immer alleine gewesen, schon als Kind, würde von A nach B geschoben, war mehr bei Fremden aufgewachsen als bei seiner Mutter. Klar dass er verkorkst war. Sie hatte auf ganzer Linie versagt, hatte ganze Arbeit geleistet und ihm die Gefühle genommen. Hatte ihn dazu gebracht hart zu werden, niemanden an sich ran zu lassen und keine Gefühle zu zeigen. Natürlich lag es mit auch daran, wenn man immer abgewiesen wurde, das man es irgendwann auch selbst tat.
Dann kam der Oberhammer. Daniel wollte Adrian behalten? Also ihn bei sich aufnehmen? Der Teenager sah auf und sah ihn an. Die Hand schmerzte und er hielt sie fest. „Du meinst das Sorgerecht?“ Wollte Danny sich das wirklich antun? Das sollte er lieber lassen, damit würde er sich nur Probleme einhandeln. Dann musste er wahrscheinlich ins Heim. Auch kein sonderlich schöner Gedanke. Am liebsten würde er ja hier bleiben, aber gerade im Moment war er so durcheinander, seine Gefühle spielten verrückt und er musste sich erst einmal beruhigen. Er fühlte sich verloren und einsam. Was man ihm deutlich ansah in diesem Moment.

@Daniel Craven

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#65

RE: Wohnzimmer

in Daniel Craven Wohnung 01.08.2015 18:02
von Daniel Craven • 140 Beiträge

Keiner erwartete von Adrian dass er sich von heute auf morgen änderte. Grade Danny wusste wie schwer es nach einer so missratenen Kindheit sein konnte sich in irgendeiner Form von Normalität einzufinden wenn das was man selbst mittlerweile als normal empfand total daneben war. Dennoch war es unabdingbar das man wenigstens der einen Person stückweit entgegenkam die grade versuchte einen wirklich zu helfen. Okay gut er musste ihn nicht andauernd versuchen zu knuddeln wenn der Kleine das absolut nicht leiden konnte daran war nichts verkehrt schließlich mochten das auch viele Kids aus einem normalen Elternhaus nicht. Gehörte eben zum Zyklus des Erwachsenwerdens dazu auch wenn Danny es wohl ewig bedauern würde das ihm so viel Zeit mit seinem Bruder verwehrt geblieben war wo ihn sowas vermutlich nicht gestört hätte.

Dennoch würde der Dunkelhaarige deswegen seinen Plan den Kleinen ganz zu sich zu holen nicht verwerfen denn brauchen tat er ihn ja immer noch auch wenn er es jetzt nicht sehen oder sich eingestehen konnte. Der Kleine schien wohl ziemlich überrascht darüber zu sein so wie er ihn grade ansah. „Ja ich meinte das Sorgerecht. Du hast doch den Zettel gelesen, eindeutiger geht’s ja wohl nicht mehr. Ich kann nichts von dem wieder gut machen was sie verbockt hat aber ich kann zu mindestens versuchen es ab jetzt ein bisschen besser zu machen“ sagt er zu ihm und bestätigte damit auch direkt seine Absichten falls es dahingehend noch immer Unklarheiten gegeben haben sollte. „Was hältst du davon wenn wir zurück ins Wohnzimmer gehen, du dir erst einmal etwas Eis auf deine ramponierte Hand legst und wir dort in Ruhe weiter reden?“ schlug er vor hielt aber immer noch Abstand zu ihm und würde auch in nächster Zeit nichts tun um ihn zu nahe zu kommen solange Adrian es nicht von sich aus wollte.

@Adrian Craven



zuletzt bearbeitet 01.08.2015 18:04 | nach oben springen

#66

RE: Wohnzimmer

in Daniel Craven Wohnung 01.08.2015 19:15
von Adrian Craven (gelöscht)
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Adrian war es einfach nicht gewöhnt in den Arm genommen zu werden, das hatte seit längerem niemand mehr getan und bei irgendjemand würde er es auch nicht zulassen. Sicherlich hätte er nichts dagegen wenn sein Bruder in ab und an mal knuddelte, aber wenn er gerade einen Wutanfall hatte war das eine absolut schlechte Idee. Er hatte ihn nur von sich geschoben, jeder andere hätte direkt einen Schlag in die Fresse bekommen, so sollte es Danny sehen. Die Akte des Teenagers war lang und ja er war mit dem Gesetz mehr als nur einmal in Konflikt gekommen. Er war schon bekannt bei der Polizei wegen seinen Rauferreien. Daniel hatte keine Ahnung was er sich damit antun würde, wenn er ihn bei sich aufnahm. Jeder würde dann zu ihm kommen, würde ihn schief ansehen wegen dem Kurzen. Er sollte sich nicht seinen Ruf ruinieren, das wollte Adrian auf keinen Fall. Dass alles so kommen würde hätte er selbst nie gedacht. Er hatte viel erwartet, aber das seine Mutter nun so eiskalt war, damit hätte selbst er nicht gerechnet. Sie hatte ihn doch geboren, wie konnte man das dann tun? Er verstand es einfach nicht, es war ihm unbegreiflich. Ebenso unbegreiflich war die Reaktion seines Vaters gewesen.
Natürlich war er überrascht darüber, es ging alles so verdammt schnell und obwohl sie sich kaum kannten wollte Danny ihn wirklich ganz bei sich haben. Es schien jetzt schon eine Art Band zwischen ihnen entstanden zu sein und so wie es aussah würde es sich sehr dick zusammen flechten. Es gab nicht viele Geschwister die sich liebten, die absolut alles füreinander tun würden, aber zu genau so einem Verhältnis konnte es zwischen den beiden werden. Adrian mochte seinen Bruder schon jetzt, konnte es nur einfach nicht zeigen. Es war absolut nicht einfach. Danny gab zu das er das Sorgerecht gemeint hatte und das der Zettel ihrer Mutter ja wohl eindeutig war.
Adrian nickte und ging dann in die Küche um sich ein Eis zu holen. Er wickelte es in ein Geschirrtuch und ging dann in das Wohnzimmer. Dort legte er es auf seine Hand und es tat direkt richtig gut. Er lehnte sich zurück und schloss für einen Moment die Augen. Sein Herzschlag und sein Puls beruhigten sich wieder und er kam langsam wieder runter. Er musste seiner Aggression einfach Luft machen, sonst würde es nur noch schlimmer werden. Genau deswegen hatte er gegen die Wand geschlagen. „Du weißt nicht was du tust.“ Gab er dann von sich und sah Daniel an. „Du kennst mich nicht, weißt nicht was schon alles vor gefallen ist, ich kann es sogar ein bisschen verstehen das sie mich nicht mehr will.“ Das waren verdammt harte Worte die er von sich gab.

@Daniel Craven

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#67

RE: Wohnzimmer

in Daniel Craven Wohnung 02.08.2015 14:17
von Daniel Craven • 140 Beiträge

In diesem Punkt waren die beiden Brüder einfach grundverschieden und vielleicht hatte ihre Mutter in dem einen Punkt auch recht das er einfach sehr weichherzig war aber das hieß nicht das er naiv oder gar dumm war. Natürlich blieb ein derartig auffälliges Aggressionsverhalten nicht unbemerkt weder in den Schulen noch außerhalb irgendwo. Er konnte sich durchaus denken das der Kleine bereits das eine oder andere Mal mit den Bullen zu tun gehabt hatte aber dachte er wirklich das hielt ihm davon ab dennoch für ihn da sein zu wollen? Danny hatte sich zwar im Laufe der letzten Jahre anders entwickelt als es vielleicht sein Bruder tun würde, er war gewissermaßen der nette Junge von nebenan geworden, das hieß aber nicht das es ihm wichtig war das jeder so war wie er. Er nahm die Menschen wie sie waren egal ob sie anstrengend, nervtötend, liebenswert oder irgendwas anderes waren. Ihm scherte es nicht was das für ein Licht auf ihn warf denn jeder sollte sie Meinung haben die er für richtig hielt denn er lebte sein Leben schließlich auch so wie er es richtig hielt.

Adrian war nun mal für ihn wichtig egal wie kurz sie sich im Grunde erst kannten aber er würde ihn bestimmt nicht fallen lassen wie ihre Mutter es getan hat nur weil er vielleicht ein paar Probleme mit sich rumschleppte. So ein Mensch war Danny nicht erlief nicht davon wenn es schwierig wurde doch bisher hatte er nie die Möglichkeit gehabt das auch unter Beweis zu stellen. Jetzt hatte er sie und würde alles tun was nötig ist damit sein Bruder endlich mal ein Zuhause hatte wie er es immer hätte haben sollen. Nun saß sein Bruder wieder neben ihm und er hörte ihm zu schüttelte aber schon bei seinen ersten Worten den Kopf. „Adrian ich bin zwar manchmal bestimmt ein gewaltiger Kindskopf aber hierbei weiß ich sehr wohl worum es geht und worauf ich mich einlasse“ sagte er mit fester Stimme um dem Kleinen zu versichern das er das hier wirklich wollte. Doch schon seine nächste Aussage machte sofort auch ihn etwas wütend. „Was redest du da? Denkst du wirklich das hat alles nur mit dir zu tun warum sie mal wieder alles und jeden fallen lässt? Sie hatte noch nie wirklich eine sonderlich gute Ausrede gebraucht um Leute einfach abzuschreiben. Selbst wenn man sie was Dad anging verstehen kann aber mit mir hatte das absolut nichts zu tun. Ich war nur eine Last für sie genau wie du und an solchen Leuten sollte man sich echt kein Beispiel nehmen.“ Er hatte sich fast schon ein wenig dabei in Rage geredet als er sich dessen bewusst wurde und einen Moment inne hielt um wieder runter zu kommen. Das hier sollte eigentlich keine Hassrede auf ihr Mutter werden sondern Adrian zeigen das es ihm egal war was er mit sich rumschleppte er würde zu ihm stehen. „Ich weiß das du trotz deines zarten Alters kein unbeschriebenes Blatt bis Kleiner, halte mich also bitte nicht für komplett blöd. Ich weiß was ich tue und was ich will und was ich will ist dir ein guter Bruder zu sein denn was anderes an Familie haben wir beide nicht. Alles was ich von dir wissen will ist ob du das auch willst oder nicht!? Denn es macht keinen Sinn wenn ich mich in all das reinhänge du dir aber vielleicht jetzt schon denkst ‚ach wann hält der Idiot einfach die Fresse das ich mich verdrücken kann‘.“ Die Worte mochten auf gewisse Art und Weise auch hart und ernüchternd sein aber Danny war nur ehrlich. Er konnte in seinen Bruder schließlich nicht reingucken, konnte nicht wissen ob dieser sich mit dem Gedanken anfreunden können würde sowas wie eine Familie zu haben auch wenn sie nur aus ihnen beiden als Team bestünde.

@Adrian Craven



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#68

RE: Wohnzimmer

in Daniel Craven Wohnung 02.08.2015 14:58
von Adrian Craven (gelöscht)
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Es wäre ja auch schlimm wenn sie gleich waren. Daniel würde noch so einigen Spaß mit seinem Bruder haben, aber auch harte Zeiten standen den beiden noch bevor. Sie würden aneinander geraten, sich streiten, sich mal anschweigen und dann wieder Blödsinn miteinander treiben. Was Adrian benötigte war ein richtiges zu Hause. Jemand der sich um ihn kümmerte, er musste wieder auf die Beine kommen, brauchte seine geregelten Mahlzeiten und natürlich einen geregelten Ablauf. Musste wieder zur Schule gehen und brauchte wahrscheinlich auch Nachhilfe. Daniel musste sich um all das kümmern, aber dazu brauchte er einen richtigen Durchblick. Brauchte die Zeugnisse und Beurteilungen, musste mit den Direktoren sprechen und ihm eine neue Schule suchen wo man ihn auch annahm. Er musste sich auch darum kümmern dass Adrian seine Aggressionen unter Kontrolle brachte, das er anders damit umgehen konnte als jetzt. Neu einkleiden und was er sonst noch so benötigte, ein richtiges Zimmer wo er sich wohl fühlte. Wenn man es genau betrachtete, dann fehlte es dem Kurzen einfach an allem.
Daniel meinte dass er wusste auf was er sich da ein ließ und über die Worte seines kleinen Bruders schien er sehr schockiert zu sein. Nahm ihm direkt den Wind aus den Segeln und sagte was er dachte. Es waren harte Worte, aber damit konnte Adrian umgehen. Er hörte seinem großen Bruder zu und hatte den Blick abgewandt. Danny hatte sich selbst in Rage geredet, weil er es wahrscheinlich einfach nicht verstand und mit der Mutter schon abgeschlossen hatte. Er wollte wissen wie der Terrorkrümel dazu stand, ob er auch hier bleiben wollte. Adrian nickte. „Ich will hier bleiben.“ Gab er kleinlaut von sich. Das wollte er wirklich, er fühlte sich hier wohl, zum ersten Mal in seinem Leben. Er dachte keines wegs dass Daniel die Fresse halten sollte, oder dass er sich verdrücken wollte. Das wollte er nicht, er würde nur gehen wenn sein Bruder ihn nicht wollte. Es würde ein harter Weg werden, bis alles seinen normalen Weg gehen würde.

@Daniel Craven

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#69

RE: Wohnzimmer

in Daniel Craven Wohnung 03.08.2015 14:20
von Daniel Craven • 140 Beiträge

Daniel war sich mehr als bewusst dass sich mit der Aufnahme eine Jugendlichen bei sich auch sein ganzes Leben ändern würde aber genau so spielte das Schicksal nun mal. Man plante sein Leben nach besten Wissen und Gewissen und just in dem Moment wo man dachte das alles in den bestmöglichen Bahnen verlief passierte etwas das alles veränderte. Doch der Ältere war alles andere als unflexibel, er mochte zwar nicht reich sein aber er konnte und würde auch weiterhin genauso hart arbeiten damit es ihnen beiden an nichts fehlte und Adrian endlich das Zuhause bekam das er verdiente. Sicherlich würde er durch einen Zweitjob vermutlich genauso wenig zuhause sein wie ihre Mutter es jetzt grade war aber irgendwo musste man als Alleinverdiener eben Abstriche machen. Er würde sich dennoch so gut er konnte um den Kleinen kümmern. Zuerst jedoch mussten die ganzen Gerichtstermine in Angriff genommen werden damit er überhaupt das Sorgerecht beantragen konnte. Jede andere Dilemma mit seinen schulischen Leistungen und dem Rauswurf darum konnte er sich dann kümmern wenn sicher stand dass er auch bei ihm bleiben durfte. Eventuell würde das auch bereits durch das Gericht verlangt werden um zu prüfen ob er überhaupt das nötige Durchsetzungsvermögen hatte. Das wusste man alles erst sehen.

Der ältere der beiden Brüder hatte in der Tat bereits mit dem Verhalten seiner Mutter abgeschlossen denn er war auch ohne sie aufgewachsen auch wenn er sie in seinen jüngeren Jahren noch oftmals vermisst hatte. Umso wütender machte es den Braunhaarigen das der Kleine jetzt die Schuld bei sich suchte und ihrer Mutter auch noch Verständnis oder eine Art Freibrief für ihr Verhalten zugestand. Sicherlich war niemand auf dieser Welt perfekt und jeder machte mal Fehler aber das traf in dieser Geschichte hier auf Adrian zu und nicht auf ihre Mutter oder ihre Eltern generell. Allem Anschein nach hatte sie es ja auch nie bereut ihn zurück gelassen zu haben warum also sollte man dann dafür Verständnis zeigen das sie auch ihr zweiten Kind just in dem Moment zurück lässt als sie die Möglichkeit dazu sieht? Für Danny war die Sache hier klar und es bestätigte ihn in seinem Vorhaben umso mehr das sie beide nun zusammen halten mussten jetzt brauchte er nur noch das JA seines Bruders und das sollte er auch bekommen. Der Krümel antwortete leise aber hörbar und das genügte ihm. „Gut das ist alles was ich hören wollte. Ich werde mich mit Mumin Verbindung setzen damit wir einen Termin bei Gericht bekommen und das so schnell wie möglich regeln können. Um alles andere kümmern wir uns dann wenn es soweit ist“ sagte er mit fester Stimme dass klar machte wie überzeugt er von seinem Plan war.

@Adrian Craven



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#70

RE: Wohnzimmer

in Daniel Craven Wohnung 03.08.2015 15:44
von Adrian Craven (gelöscht)
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Adrian hätte niemals gedacht dass es so verlaufen würde. Vor wenigen Tagen hatte er noch nicht einmal gewusst dass er einen Bruder hatte. Gerade jetzt dachte er an sein Leben zurück und ihm wurde schon bewusst wie viele Fehler er gemacht hatte, klar war es seine Schuld, aber es hätte vieles anders laufen können wenn er anders aufgewachsen wäre. So viel stand schon mal fest. Seine Mutter hatte ihm ein Leben vorgelebt was er niemals leben wollte. Wenn sie schon mit Kinder nicht klar kam, wenn sie schon eigentlich keine Wollte, warum hatte sie dann nicht verhütet? Warum hatte sie ihn nicht abgetrieben oder zur Adoption frei gegeben? Es waren wüste Gedanken, aber Gedanken die Adrian schon lange hatte. Er hätte es von Anfang an besser haben können, aber vielleicht hätte er Danny nie kennen gelernt. Auch wenn diese Begegnung etwas komisch begonnen hatte, so wollte er das Treffen nicht missen. Selbst wenn Daniel ihn wieder weg geschickt hätte, so hätte er wenigstens gewusst dass er noch Verwandte hatte.
Daniel hatte seine Antwort bekommen und meinte dass er sich mit der Mutter in Verbindung setzen würde. Adrian nickte, er war noch immer sauer und kühlte seine Hand, die er schon kaum mehr spürte. Zuviel gekühlt. Er war aber irgendwie abwesend und bekam nicht alles um sich herum mit. So viel Zeit konnte man sich bei allem nicht lassen. Adrian hing sehr mit dem Stoff hinterher. Durch die wechsel der Schulen und die Suspendierungen. Er musste bald wieder zur Schule gehen, einmal wiederholt hatte er schon, oder besser gesagt er widerholte gerade. Es würde wirklich ein verdammt harter weg werden, nicht nur für Danny, sondern auch für den Kurzen. Er musste in das normale Leben zurück finden und mit allem zurechtkommen. Mehr Fehler durfte er sich nicht leisten, das würde seine Zukunft gefährden. Das nächste war ob ihn eine Schule überhaupt noch annehmen würde, seine fette Akte wurde weiter gereicht wie ein Joint bei Junkies. Den Kopf hatte er gesenkt und starrte auf seine Hände. Es war alles andere als einfach für den Kurzen und er hatte wirklich mit sich zu kämpfen. Er presste die Lippen zusammen um nicht irgendwie wieder an zu fangen zu heulen. Er wollte keine Schwäche zeigen. Er erinnerte sich an einen Typen den seine Mutter mal nach Hause gebracht hatte. Adrian war damals 8 Jahre alt gewesen, war hingefallen und wegen dem aufgeschürften Knie hatte er geweint. Er wurde von diesem Kerl angebrüllt und als Memme bezeichnet. Seither hatte er nie wieder Tränen vor anderen gezeigt, sondern nur geweint wenn er alleine war.

@Daniel Craven

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#71

RE: Wohnzimmer

in Daniel Craven Wohnung 03.08.2015 23:51
von Daniel Craven • 140 Beiträge

Diese Fragen warum ihre Mutter dieses oder jenes getan oder nicht getan hatte, stellte sich Daniel in der Vergangenheit oft war aber dennoch nie auf ein sinnbringendes Ergebnis gekommen. Sie mussten wohl beide einfach damit leben das auch Erwachsene nicht immer so handelten wie sie es sollten oder wie man es von ihnen erwartete. Ändern konnten sie daran letztendlich ohnehin nichts mehr jedoch ihre Zukunft stand ihnen beiden noch offen auch wenn manches das noch kommen mochte zweifelsfrei eine schwere Hürde sein würde. Fallen lassen würde der Ältere seinen kleinen Bruder auf gar keinen Fall soviel wusste er jetzt schon.
Daniel hatte gehört was er wissen wollte nun hieß es dementsprechende Schritte zu setzen. Er würde jedoch mit Sicherheit auch wenn es bereits schlecht aussah für dieses Schuljahr keine übereilten Entscheidungen treffen und sinnlose Zugeständnisse machen von denen er ganz genau wusste das Adrian sie nicht halten können würde. Das wichtigste vor allem anderen war seine Aggressionsprobleme in den Griff zu bekommen und das gezielt anderenfalls wäre das suchen einer neuen Schule von Anfang an vergeudete Mühen. Man konnte von keinem einigermaßen vernunftbegabten Direktor erwarten eine solche Akte vorgelegt zu bekommen und sich dennoch für einen derartigen Risikoschüler zu entscheiden wenn man keine Erfolge aufzuweisen hatte die ein solches Unterfangen auch befürwortete. Ein kurzer Blick führte zu den Händen des Jüngeren und er sah wie diese bereits weiß-bläulich wurden was ein Zeichen für zu viel Kälte an einer ohnehin wenig durchblutenden Stelle war. Ohne etwas zu sagen nahm er den Eisbeutel weg und legte ihn auf den Sofatisch ließ ihn dabei aber nicht aus den Augen. Er sah ihm an dass dies alles schwerer auf ihn lastete als er es zugeben konnte doch Danny würde nicht nochmal den Fehler machen und ihm Trost anbieten so wie er dachte das es richtig war stattdessen versuchte er ihn abzulenken. „Was hältst du davon wenn wir einfach eine Runde zocken und den Tag mal etwas sacken lassen?“ fragte er ihn und hielt ihn einen Kontroller hin den er von der Zwischenablage unter der Tischplatte genommen hatte.

@Adrian Craven



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#72

RE: Wohnzimmer

in Daniel Craven Wohnung 04.08.2015 14:40
von Adrian Craven (gelöscht)
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Daniel würde schon wissen was er zu tun hatte, er war der ältere, er war der erwachsene. Zuerst würde er sich wahrscheinlich mit der Alten in Verbindung setzen und das Jugendamt würde den Rest machen. Adrian war sich sicher dass auch er dann eine Aussage machen musste. Wenn alle einverstanden waren, dann brauchte man das Gericht eigentlich nicht. Das Jugendamt würde überprüfen ob Daniel geeignet war und den Kurzen schriftlich freigeben musste die Mutter. Konnte aber auch anders sein, Adrian kannte sich mit solchen Dingen nicht aus. Mit so etwas musste er sich auch nie beschäftigen.
Adrian zuckte zusammen als ihm der Eisbeutel weg genommen wurde. Er war völlig in Gedanken gewesen und sah auf seine Hand. Er spürte absolut gar nichts mehr, sie war taub. Er sah seinen Bruder an als dieser die Konsole vorschlug. Adrian nahm den Controller und schüttelte den Kopf. „Wir werden etwas warten müssen…ich spür meine Finger nicht.“ Gab er dann zu und das war dann mehr als unfair. Jetzt in diesem Moment war er so unbeholfen und wirkte sogar etwas zerbrechlich. Seine Wut hatte er wieder unter Kontrolle und meist danach kamen andere Gefühle zum Vorschein. Trauer, Einsamkeit, Reue und Selbstzweifel. Es nagte so viel an ihm und dennoch war er ein liebenswerter und aufgeweckter Junge. Nahm kein Blatt vor den Mund und war extrem Tollpatschig. Einfach zum schießen und dann zum Knuddeln. Er konnte einen auf die Palme bringen, aber auch für einen da sein. Man musste Adrian einfach akzeptieren, einfach mal hinter die Mauer nach dem Kern schauen und ihn nicht immer direkt verurteilen.
Er rieb sich die Hand und so langsam bekam diese wieder ihre Farbe zurück. Er wusste nicht einmal ob er wirklich Lust hatte zu zocken. Es war schon bewundernswert was Danny für eine Ruhe weg hatte. Diese Ruhe würde der Kurze nie haben, er war eigentlich viel zu Gefühlvoll und impulsiv. Handelte meist bevor er nach dachte. Das Herz war schneller als der Kopf. Adrian hatte noch eine Menge zu lernen.

@Daniel Craven

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#73

RE: Wohnzimmer

in Daniel Craven Wohnung 06.08.2015 00:12
von Daniel Craven • 140 Beiträge

Wie das alles ganz genau von statten gehen würde wusste auch Danny nicht, er hatte eine ungefähre Vorstellung davon aber im Großen und Ganzen musste er es wohl auch auf sich zukommen lassen. Wie hätte er darin auch Erfahrung haben sollen? Er hatte ja selbst keine Kinder geschweige denn sonderlich viel mit Leuten zu tun die Sorgerechtsangelegenheiten auf täglicher Basis austrugen. Er würde sich einfach zuerst mit ihrer Mutter auseinandersetzen und dann abwarten was das Jugendamt dazu sagte. Sollte es vor Gericht gehen dann war das eben so, falls nicht, umso besser.

Man merkte es ihm vielleicht nicht so an weil diese Zeit der Wut und der Fragen warum man nicht gut genug war bereits zum größten Teil hinter ihm lagen das hieß aber nicht das es in ihm nicht auch irgendwie brodelte nur eben anders. Außerdem hatte er schon ein paar Jährchen Zeit sich auf konstruktive Art mit diesen Gefühlen der Unzulänglichkeit auseinander zu setzen. Der Vorschlag zusammen zu zocken ohne wirklich daran zu denken dass sich das mit tauben Fingern schlecht bewerkstelligen ließ war also auch nur ein gewisser Ausdruck von Hilflosigkeit weil er nicht wusste wie er sonst auf Adrian zugehen sollte. Er wollte keinen Trost obwohl der Ältere sich ziemlich sicher war zu wissen wie er sich fühlen musste also versuchte er es eben mit der nächst besten Sache die ihm einfiel. Er war doch selbst erst Mitte zwanzig und auch wenn er vielleicht in manchen Dingen reifer und verantwortungsbewusster handelte als andere in seinem Alter hieß das noch lange nicht das er auf alles eine Antwort oder für alles einen Plan hatte. Manchmal war alles was man tun konnte improvisieren und hoffen das alles gut ausging. „Wir müssen auch nicht zocken wenn du nicht willst wir können uns auch genauso gut einen Film reinziehen oder wenn du über irgendwas reden willst dann rede. Ich überlasse die Entscheidung heute mal dir aber gewöhn dich besser nicht dran“ sagte er mit dem Anflug eines Lächelns um die Stimmung etwas zu lockern.

@Adrian Draven



zuletzt bearbeitet 06.08.2015 03:26 | nach oben springen

#74

RE: Wohnzimmer

in Daniel Craven Wohnung 06.08.2015 12:03
von Adrian Craven (gelöscht)
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Adrian wusste im Moment selbst nichts mit sich an zu fangen. Er war wieder halbwegs ruhig und man konnte normal mit ihm reden. Daniel konnte nichts dafür, das wusste der Teenager auch, dennoch ließ er seine Wut an anderen heraus, er konnte einfach nicht anders. Danny würde ihn kaum gehen lassen und irgendeinen Passanten verprügeln lassen. Adrian schätzte es sehr dass sein Bruder sich so bemühte und ihn sogar adoptieren wollte, wenn man es so nannte. Er kannte sich damit ja nicht aus. „Film kucken klingt toll.“ Meinte er und versuchte das Lächeln zu erwidern, was total beknackt aussah, weil es gestellt war. Der Kurze stand auf und ging zu dem Regal mit den DVD´s, schnell hatte er sich einen Actionfilm heraus gepickt und schob diesen in den Player. Ja, Adrian konnte einen DVD Player bedienen, ohne ihn kaputt zu machen. Er setzte sich auf den Boden und lehnte sich an die Couch, das war so eine Macke von ihm. Nach ein paar Minuten lehnte er den Kopf an das Knie seines Bruders und war auf den Film konzentriert.
Leider war es dann bald auch schon wieder soweit und Daniel wollte, oder eher musste zur Arbeit. „Ich hab einen Schlüssel, darf ich noch etwas raus?“ Er durfte, bekam aber eine genaue Uhrzeit wann er wieder zu Hause sein musste. Adrian würde es einhalten, oder wollte es einhalten. Eigentlich konnte man sich schon auf ihn verlassen, er konnte Regeln einhalten, wenn man auch wusste wie man sie ihm vorschreiben musste. Es lief ein paar Tage richtig gut, das Jugendamt war Informiert und die Mutter wollte das Sorgerecht abgeben. An wen auch immer.
Es ging ihm wieder gut, der Arzt hatte nichts weiter fest stellen können. Eines Abends als Danny bei der Arbeit war, verlief das Ganze anders als geplant. Der Teenager hatte Ärger mit einem anderen Typen gehabt und die Polizei brachte ihn auf die Wache. Vor dort aus bekamen sie von Adrian die Nummer und Daniel wurde angerufen um ihn ab zu holen. Gesagt wurde nur das der Kurze sich geprügelt hatte, aber seine Version schien egal zu sein. Das hatte er natürlich wieder wunderbar hinbekommen, nach nur ein paar Stunden hatte er schon Mist gebaut und Danny würde es sich sicherlich anders überlegen mit dem Sorgerecht. Die Fahrt nach Hause verlief ruhig und er dachte sich schon dass es er in den vier Wänden zu einem Donnerwetter kommen würde. Darauf stellte er sich schon ein. Sie betraten die Wohnung und Daniel schloss die Wohnungstür. Das Herz von Adrian schlug schnell und er sah den Älteren nicht einmal an. Ließ den Kopf gesenkt.

@Daniel Craven

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#75

RE: Wohnzimmer

in Daniel Craven Wohnung 06.08.2015 23:32
von Daniel Craven • 140 Beiträge

Es brauchte eben alles seine Zeit, sowohl das aneinander gewöhnen als auch das einander verstehen denn immerhin wussten die beiden ja noch nicht lange das es den jeweils andern gab. Wenn man also diese Umstände mit einbezog verstanden sich die beiden doch eigentlich schon verdammt gut. Auch Danny war sich dessen bewusst das dies nicht immer so sein würde schließlich hatte er es hier mit einem Teenager zu tun der irgendwann auf irgendeine Weise seine Grenzen auch bei ihm austesten würde und dann würde er bereut sein müssen der Erwachsenen zu sein. Doch noch war es nicht so weit, noch konnten sie einfach Brüder sein, hier sitzen und sich Filme angucken die sie beide mochten. Ein Lächeln huschte über die Lippen den Älteren als er den Kurzen dabei beobachtete wie er sich auf den Film konzentrierte und dabei völlig unbewusst diese kleine kumpelhafte Geste machte und seinen Kopf an sein Bein lehnte.

Nach gut anderthalb Stunden war der Film vorbei und Danny machte sich dann fertig für die Arbeit. Als er noch seine letzten Utensilien wie Handy, Schlüssel und Geldbörse zusammensuchte kam sein Bruder auf ihn zu und fragte ihn ob er noch raus dürfte. Da war nun einer dieser gewöhnungsbedürftigen Momente wo er nicht so genau wusste ob er jetzt wie der coole Bruder oder der autoritäre strenge Erwachsene klingen sollte. Er entschied sich für den goldenen Mittelweg. „Klar aber pass auf dich auf und sei spätestens um Mitternacht wieder hier“ sagte er mit einem halben Lächeln und verzog sich dann. Wieder jeglichen Erwartung lief es die Tage darauf wie geschmiert als wären sie schon immer ein eingespieltes Team gewesen. Der Barkeeper wähnte sich bereits in Sicherheit zu seinem Bruder beim letzten Gespräch wohl offenbar durchgedrungen zu sein.

Der erste wichtige Schritt in Richtung Sorgerecht war getan, Adrian war bisher auch nicht wieder auffällig geworden und wenn es so bliebe könnte man vielleicht den Direktor der nächsten Schule doch leichter überzeugen ihn aufzunehmen. Allem Anschein nach brauchte es ja nur das richtige Umfeld um etwas zu verändern. Mit diesen Gedanken ging er auch wie die Tage zuvor schon zufrieden zur Arbeit. Nach einigen Stunden erhielt er dann allerdings einen Anruf von der hiesigen Polizei die ihm sagte das sin kleiner Bruder mal wieder Ärger hatte. „Verfluchter Mist“ schimpfte er als er das Gespräch beendet hatte und ein Kollege fragte ihn was los sei.“Lange Story, könntest du bitte den Rest meiner Schicht mit übernehmen? Hast was gut bei mir“ fragte er stattdessen und dieser willigte ein. Der Braunhaarige machte sich so rasch er konnte auf dem Weg zur Wache und bekam dort die ganze Story nochmal in aller Kürze erzählt und nahm den Kleinen dann mit. Das wars dann wohl mit Dannys kleiner Traumwelt von Team Draven gegen den Rest der Welt. Nun ja nicht ganz aber es würde jedenfalls nicht so einfach werden wie es die letzten Tage den Anschein gehabt hatte.

Die Fahrt war schweigend verlaufen jedoch nicht weil Danny kurz vorm ausrasten war sondern weil er sich fragte was er falsch gemacht hatte. Er wusste zwar um Adrians Aggressionsproblem aber er war gegenwärtig noch nicht einmal wieder in einer neuen Schule aufgenommen und konnte sich schon nicht zusammen nehmen und dem Ärger einfach aus dem Weg gehen. Die Wohnungstür ging auf und der Ältere machte sich auf direktem Weg auf ins Wohnzimmer während er seinen Schlüssel im Vorbeigehen auf die Schuhkommode im Flur warf. Mit vor der Brust verschränkten Armen lief er gut 5 Minuten im Wohnzimmer auf und ab ehe er irgendwas von sich gab. „Möchtest du vielleicht der Geschichte des Polizeibeamten noch etwas hinzufügen?“ fragte er in einem verdächtig ruhigen Tonfall und dennoch wirkte seine ganze Haltung vom Kiefer bis zu den durchgestreckten Beinen angespannt. „Ich hoffe dir ist klar das du damit die ganze Sorgerechtsgeschichte ganz schön gefährdet hast“ gab er ihm noch klar zu verstehen bevor er dann aber den Mund hielt und auf eine befriedigende Antwort wartete die ihm vielleicht zeigte das doch nicht all seine Mühen für die Katz sind.

@Adrian Craven



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