Hätte ihm eigentlich klar sein müssen dass wenn er sowas zu einem Teenager sagt nur eine ebenso bescheuerte Aussage zurück kommen konnte. „Klar hab erst vor kurzen den Jackpot gemacht steht direkt neben mir und spuckt nur Klugscheißer-Bemerkungen aus“ gab Danny ohne lange zu überlegen zurück und schob dann den Wagen einfach weiter. Er wusste der Kleine war nicht blöd und hatte bestimmt gemerkt dass seine Bude nicht unbedingt von Luxus nur so aus allen Nähten platzt. Dennoch würde er sein möglichstes tun um für sie beide so gut es ging zu sorgen auch wenn das hieß an seine Ersparnisse für das geplante Architekten Studium heranzugehen.

In einem Punkt waren sie sich auf alle Fälle einig Silvia konnte eine Plage sein auch wenn die Absichten dahinter die besten waren. Er hatte schon alles versucht um ihr klar zu machen das er von ihr nichts will und auch nie was wollen wird, sie hatte ihn sogar schon mal mit einem Kerl nachhause kommen sehen und war dennoch der Meinung das wäre nur die verzweifelte Suche nach seiner wahren Seelenverwandten. Wenn es nach ihr ging wäre sie das aber da spielte er nicht mit. Nach einer kurzen aber klaren Aussage ließ er sie dann im Gang stehen und eilte seinem Bruder hinterher. Der Spruch den er daraufhin zu hören bekam ließ ihn schmunzeln dennoch versuchte er wenigstens einigermaßen erwachsen zu reagieren. „Das eine Mal war Spaß um dich zu ärgern aber sei bitte dennoch so freundlich und schubse sie nicht gleich über die Treppe wenn du sie das nächste im Hausflur siehst.“

Nachdem alle Einkäufe erledigt waren ging es auf direktem Wege nachhause und mit den Tüten sofort in die Küche. Alles wurde in die richtigen Schränke gepackt und bevor es ans Kochen ging brauchte Danny erst mal eine kurze Dusche. Er war seit letzter Nacht nicht dazugekommen weil er den Kleinen direkt nach der Arbeit abholen musste und dann den Rest der Nacht im Krankenhaus verbracht hatte. Als er ins Schlafzimmer ging um sich umzuziehen und frische Klamotten zu organisieren fiel der Umschlag den die junge Krankenschwester ihm gegeben hatte aus seiner Gesäßtasche. Er hob ihn auf und öffnete ihn. Darin befand sich unter anderem eine unterschriebene Patientenverfügung, welche Daniel dazu berechtigte Entscheidungen zu treffen wenn es um Adrians ärztliche Versorgung geht und ein Zettel. Die Handschrift seiner Mutter war deutlich widerzuerkennen. Darauf stand „Wenn du dir noch mehr Ärger aufbürden willst mit dem kleinen Nichtsnutz sag Bescheid. Ich überlasse ihn dir mit Freuden denn mein Leben ist zu kurz dafür. ~ Mum“ Danny schluckte als er diese Zeilen las den trotz dieser üblen Vorstellung von letzter Nacht hatte er gehofft das es wenigstens zum Teil der Alkohol war der sie so gleichgültig gegenüber ihren eigenen Sohn handeln ließ doch jetzt stellte er fest das ihr auch sonst nichts an ihm lag. Die Kälte in so wenigen Worten war ernüchternd und doch bestärkte sie ihn auch in seinem Entschluss von letzter Nacht. Adrian sollte ein richtiges Zuhause haben, zwar nicht mit Vater und Mutter wie man es sich gewöhnlich vorstellte, aber zu mindestens mit einer erwachsenen Bezugsperson der es nicht scheißegal war was aus ihm wurde. Jetzt musste sein Bruder nur noch zustimmen und so einige Auflagen würden wohl erst mal erfüllt werden müssen um den Kleinen auch wirklich bei sich behalten zu dürfen aber das war es ihm wert. Zuerst aber verzog er sich wie schon zuvor geplant unter die Dusche. Umschlag und Zettel blieben indes auf dem Bett im Schlafzimmer liegen.

>>Küche oder Wohnzimmer mir latte ^^

@Adrian Craven